Journal16032024

Diese Woche war eine Woche der Pandemie-Jahrestage. Vor vier Jahren überschlugen sich im Büro die Verordnungen und Anweisungen. Das Bürogebäude wurde quasi dicht gemacht. Wochenlang vorher gab es im dienstlichen Kontext keinen Mucks. Als wenn das Virus gar nicht unterwegs wäre. Dann wurde der Schalter von der Politik umgelegt. Zu spät. Zu panisch. Zu dilettantisch.

Ich mag gar nicht daran denken, was für Gifte im Schlepptau des Virus in die Gesellschaft eingesickert sind. Es gibt so viele Ereignisse oder Entscheidungen mit denen ich bis heute nicht klar komme. Die ich nur aushalte, in dem ich sie verdränge.

Aber das war dann schon mal die Vorübung für die Verarbeitung des russischen Angriffskrieg. Und das schreckliche Geschehen im Oktober in Israel.

Verdrängen. Nicht daran denken. Ich habe keinen anderen Weg gefunden, damit umzugehen. Ich bin auch nicht optimistisch genug, um mir einzureden, dass der Höhepunkt der Grausamkeiten jetzt erreicht ist. Die Faszination, die von toxischen Diktatoren ausgeht, ist beängstigend.

Ich finde keine Ruhe, wenn ich darüber nachdenke.

Journal13032024

Frühling mit Nebel. Ein Symbolbild für mein Gemüt.

Grünes Gras, gelber Strauch, kahler Baum und im Hintergrund der Nebel mit dem bedeckten Horizont.

Wo ist Kate?

Was meint ihr: Wo ist Kate?

Mein TikTok ist voll mit Verschwörung, Anteilnahme und Theorien. Seit gestern das Foto von den Agenturen zurückgenommen wurde, ist es ganz wild. Ich hab nicht den geringsten Überblick, was da in den Wochen vorher schon gelaufen ist.

Mein Gefühl sagt, es wird spannend. Da kocht was hoch.

Nicht dass ich die leiseste Ahnung hätte, was das genau sein sollte. Bis gestern ist nicht mal in mein Bewusstsein vorgedrungen, dass sie drei Kinder haben. Aus der Adelsberichtserstattung bin ich nach dem Tod von Diana Spencer ausgestiegen. Also inhaltlich bin ich absolut draußen. Nur mein Gefühl ist hellwach.

Was meint ihr?

Wo ist Kate?

Journal07032024

Katwarn warnt, dass etwas vom Himmel fallen könnte. Das scheint mir eine gute Beschreibung für diesen Tag zu sein. Konkret meint Katwarn, dass es Batteriepakete aus der ISS seien. Auch das passt gut in diese Zeit.

Meine Batterien sind auch ausgelaufen. Ich fände es sehr viel poetischer, wenn sie meiner Umgebung mit lautem Überschallknall und Leuchterscheinungen zu verstehen gäben, dass ich mir eine neue Energiequelle erschließen muss.

Überhaupt bräuchte ich mehr Dramaqueen in meinen Ausdrucksmöglichkeiten. Ich stelle mir das heilsam vor.

Journal03032024

Erstaunlich wie sich der Frühling jedes Mal wieder im Gemüt ausbreitet. Er löst so viele Gefühle aus. So viel Lebendigkeit.

Jedesmal bin ich überwältigt von seiner Kraft und seinem Zauber

Bildbeschreibung: Ein gelbblühender Strauch, eine Tischtennisplatte, blauer Himmel, grünes Gras und ein kahler Baum.

Journal28022024

Zarte Pflänzchen. Ich erkenne ihre Familienähnlichkeit mit mir.

Bildbeschreibung: Weiße Blüten an kahlen Zweigen. Im Hintergrund eine Backsteinmauer.

Journal25022024

Aus den Erinnerungsmitteilungen herausgefischt.

die Gedanken
fallen wortlos durch

die Ruhe der Tage

die Gefühle
schwelgen in Zeitlosigkeit

ich strecke meine

Hände vor mir aus
um die Stimmung abzuschöpfen
mit bloßen Händen
mein Gesicht
mit Atmosphäre benetzen

„Tage wie diese – tränken mich“, schrieb ich damals in die Kladde. Wie recht ich hatte.

Der Fluch des Hasen

Ich lese gerade „Der Fluch des Hasen“ von Bora Chung. Meine Güte, sie schreibt bitterböse. Bin gespannt, wie die anderen Geschichten weitergehen.

Journal23022024

Einen Alltag zu haben ist ein großes Privileg. Er gehört zu den vielen Selbstverständlichkeit des Wohlstands und tarnt sich oft gut als Herausforderung. Erst wenn das Leben durch Krieg, Armut, Ausbeutung, politische Spannung oder die Repressalien einer Diktatur nicht mehr zu einem Alltag findet, wird deutlich, wie existentiell wichtig ein Alltag für Menschen ist.

Journal22022024

Heute Morgen fuhr der Bus ganz alleine für mich zur U-Bahn. Ich weiß nicht mehr, wie lange es her ist, seit ich zum letzten Mal in diesen Bus gestiegen bin. Der Regen hat mich abgeschreckt und so verzichtete ich auf meinen morgentlichen Spaziergang zum Büro. Bemerkenswert daran war, dass ich für die 3,5 km mit Bus und U-Bahn auch nur einen Tik schneller dort ankam, obwohl ich ja bekanntlich im Zeichen der Schnecke geboren bin und Schnelligkeit nicht zu meinen Qualifikationen gehört.

Bildbeschreibung: Selfie von Claudia mit schwarzer Schirmmütze im Bus.

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