Duft nach weiß

Duft nach weiß
Stefanie Gregg

Dieser Roman verwebt die fiktive Geschichte Anelijas mit realen, historischen Begebenheiten und Personen aus Bulgarien. Er erzählt zunächst von dem Mädchen Anelija, das bei seiner Großmutter und Urgroßmutter – den beiden Babas – im kommunistischen Bulgarien auf dem Land aufwächst, weil die Mutter nach Deutschland ausgereist ist. Anelija weiß genau, was sie im Leben erreichen will und arbeitet sehr gewissenhaft darauf hin, um zu ihrer Mutter nach Deutschland – in ein freies Land – zu kommen.
Außerdem ist da noch die Geschichte des „Regenschirmmord“, reale Ereignisse, die Stefanie Gregg in ihren Roman fiktiv mit verarbeitet.

Die Stärke des Buches sind die Spannung und die Komplexheit der Thematik. Die Schwächen sind die zu kleinteiligen Zeitsprünge der Rückblenden und dass die Handlung ab und an doch sehr am Rand zum Kitsch balanciert. Z.B. wenn Anelija gegen Ende der Geschichte zur Hütte geht, und da ihr geplantes Vorhaben nicht umsetzt. Schwierig finde ich als Leserin auch, den ständigen Wechsel der Erzählperspektive.

Alles in allem ist es dennoch ein gelungenes, spannendes Buch. Mit viel Tiefgang, Detail-Kenntnissen der politischen und gesellschaftlichen Situation von Bulgarien zur Zeit des kalten Krieges und viel Anlass zum Nachdenken über die Welt in der wir leben.
Es ist ein Bekenntnis zur Freiheit und Demokratie, ein Appell gegen Gewalt, Korruption und Unterdrückung.

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