Erhitzt

Geboren im Zeichen der Schnecke. Habe es nie geleugnet, dass ich einen Hang zur Langsamkeit in mir hege.
Ich denke langsam, ich fühle langsam, ich erlebe langsam und ich verändere mich langsam. Bis dann der Punkt des Wechsels des Aggregatzustands kommt. Dann kann plötzlich alles sehr schnell gehen und die Schnecke verwandelt sich in eine Traumtänzerin oder eine Bienenkönigin oder was auch immer.

Im Moment sieht es aber eher so aus als verwandle ich mich in geschmolzene Buttercreme. Die Hitze steigt in mir hoch und entgegen den Beschreibungen, die ich kannte, löst sie ein angenehmes Wohlbefinden aus.
Ich schmelze dahin und wieder zurück. Es fühlt sich sehr intensiv an. Sehr stark. Es passiert etwas mit mir, das Körper und Seele erfasst. Eindrücklich. Nachdrücklich.

Gestern las ich, dass es eine neue Theorie zu den Figurinen wie z.B. die Venus von Willendorf gibt. Diese kleinen Skulpturen sind die ältesten dreidimensionalen Menschendarstellungen und finden sich an weit von einander entfernten Fundorten. Es sind immer Frauen, immer ohne Kopf, immer sehr ausgeprägte Brüste und Bäuche. Jetzt sagt eine Theorie, diese Statuen könnten dadurch entstanden sein, dass die schwangeren Frauen diese Statuen als Selbstbildnis angefertigt haben, in dem sie an sich herunter schauten!

Was für eine Perspektive!
Und irgendwie ergibt es Sinn.
Ist einleuchtend.

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