Kulturtagebuch

Ich versuche hier meine Gedanken zur Idee eines Kulturtagebuchs zu sortierten. Zunächst mal im Vergleich mit dem Techniktagebuch, da die Graugans zu Recht darauf hinwies, dass ein Zusammenhang zwischen Kultur und Technik besteht. Das Techniktagebuch ist überwältigend im Umfang seiner Einträge und deren Vielfalt. Die Regeln sind klar und einfach: persönliche Sicht, keine Schimpferei, keine HeldInnen-Geschichten. Soweit so einfach auch zu übertragen auf das Kulturtagebuch.
Aber dann ist das Techniktagebuch starr chronologisch organisiert, jeder Eintrag ist einem Datum oder wenigstens einem Jahr oder einem Zeitraum zugeordnet. Bei Technik ist das machbar – wenn auch nicht immer einfach. Bei Alltagskultur ist das schon etwas schwieriger zu erinnern, zu recherchieren.

Aber weil Theorie immer grau ist und das Aufschreiben und Vormachen Gold sind, bin ich mit gutem Beispiel vorangegangen und hab mal einen Eintrag formuliert.
Tut mir leid, dass es gerade so ein negativer geworden ist, aber der Anlass ist mir gestern einfach so über den Weg gelaufen.

Comments (6)

albatrosMai 27th, 2015 at 01:14

Ich glaube auch, Du solltest versuchen, das Thema stärker einzugrenzen. „Kultur“ ist zu weit gefaßt. Am Ende ist doch alles irgendwie Kultur – vom Internet übers Anziehen bis zu Spaghetti. 😉 Das ist ja gerade der Ansatz des Techniktagebuchs, daß es immer um die soziale Praxis beim Einsatz von Technik im Alltag geht und um die Differenz zwischen Nerd und Nicht-Nerd. Durch diese Eingrenzung entsteht zwanglos ein Narrativ. Das mir übrigens auch gefällt. Analog könnte man beispielsweise über ÖPNV-Fahrer vs. Autofahrer, Hobbykoch vs. Maggi-Kochstudio-Koch, politisch Denkender vs. CDU-Wähler schreiben. Oder auch über Feminismus vs. Mainstream. – Wünsche Dir noch einen schönen Rest-Urlaub! 🙂

sammelmappeMai 27th, 2015 at 09:48

Noch gibt es überhaupt nichts, das sich einschränken ließe. Davon abgesehen fände ich es spannend, was sich um den Begriff Alltagskultur überhaupt so kristallisiert.

albatrosMai 27th, 2015 at 10:04

Worauf ich hinauswill: Das Techniktagebuch hat ein ziemlich enges Konzept, es funktioniert, weil es thematisch sehr eng gefaßt ist. „Alltagskultur“ dagegen ist sehr weit gefaßt, und deshalb wäre Dein Projekt, wenn Du es fortführst, vielleicht als eine Kategorie in der Sammelmappe, vielleicht auch als Gemeinschaftsblog oder als Blog-Netzwerk, vielleicht würden ja andere mitmachen, auch sehr viel weniger eng konturiert.

Das Techniktagebuch ist jedenfalls eine Sammlung von jüngeren und länger zurückliegenden Erinnerungen, und damit kommt man immer auch in ein autobiographisches Format hinein. Weniger als „Memoiren“, aber auch mehr als gänzlich nichtssagende kleine Notizen. Das Techniktagebuch wertet sehr zurückhaltend. Motto ist eher: „Being a nerd isn’t easy.“ 😉

Vielleicht helfen Dir diese und weitere Erwägungen ja bei der Bestimmung Deines Ansatzes für Dein Projekt weiter?

claudiaMai 27th, 2015 at 16:46

Mein Projekt? Das ist ja das Problem. Ich fände es schön, wenn es jemand in Angriff nähme.

Für mich nehme ich es jetzt mal nur als Idee mit. Als Anhaltspunkt in dieser Hinsicht genauer hinzusehen und auch mehr aufzuschreiben. Mehr schaffe ich leider nicht.

albatrosMai 29th, 2015 at 12:08

Ah, danke, dann hatte ich Dich falsch verstanden. Ich hatte den Eindruck, daß Du von „man müßte, sollte, könnte“ gerade zu „ich fange an“ übergegangen wärest. 😉

Trotzdem eine gute Idee, ich wäre dabei, sollte sich so ein Projekt irgendwie, irgendwo, irgendwann doch noch ergeben.

SammelmappeMai 29th, 2015 at 15:04

Das ist gut zu wissen!

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