Wortgewalt

Es gibt eine Informationsstrategie der Mächtigen im Umgang mit den Mitbestimmungsgremien, die nennt sich Informationsflut.

Überschütte sie mit Informationen und sie werden sich darin vergraben, werden die wunden Stellen nicht finden, werden in der Aufgabe zu sichten und zu priorisieren untergehen.

Diese Strategie passt gut in unsere Zeit. Mit Worten lassen sich Machtkämpfe austragen, nicht unbedingt durch die Inhalte, die die Worte transportieren. Manchmal durch ihre große Anzahl oder durch die Lautstärke mit der sie durch reale und virtuelle Räume schallen.

Die große Kunst Weisheiten in kurze Sätze und kompakte Gedanken zusammenzufassen wird gelegentlich gelobt und selten angewandt.

Die Untugend der Wortverschmutzung breitet sich aus.

Was für eine Unhöflichkeit, die Aufmerksamkeit der anderen ständig so ausufernd zu missbrauchen. Fasse dich kurz. Stand früher an den Telefonzellen. Damals aus monetären Gründen. Menschen in Wortwolken einzuhüllen passt nur, wenn es um emotionale Bezüge geht. Wenn das Gespräch ein Austausch von Zuwendung ist. In sachlichen Zusammenhängen sind Wortwolken unnötig und ärgerlich – sie zeigen ein Machtgefälle zwischen der Person, die ihre Wortgewalt zum Einsatz bringt und der, die sich dieser aussetzen muss.

 

 

 

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