Grenzen

Auf der Reise nach Spanien wurden alte Erinnerungen wieder wach. Ziemlich wach.
Die alten Schlagbäume sind zwar weg, aber die Grenzpolizisten sind wieder da. Überall. Deutschland – Frankreich – Spanien. Jede Grenze deutlich sichtbar.
Im Gegensatz zu früher kontrollieren sie mich kaum. Und selbst als sie mich im Zug aus der Toilette raushämmern wollten und ich „Einen Augenblick, bitte!“ rief, war ihnen meine Stimme wohl nicht islamisch genug um zu warten bis ich die Tür geöffnet hatte.

Die Abteile des Zugs und auch die Toiletten waren lange verschlossen, damit sich bloß kein falscher Grenzgänger einschleichen konnte. Hat nur noch gefehlt, dass sie mit Hunden durch wären, aber vielleicht hatten sie das ja auch schon vorher getan.
Irgendwie dreht sich alles zurück in eine verängstigende Vergangenheitszukunft.

Comments (4)

HelgaOktober 12th, 2014 at 19:54

Ich weiß nicht, ob die Grenzpolizist_innen jemals weg waren. Mit einem Transporter durch Schleswig-Holstein oder dem Zug in die Niederlande – da waren sie auch in den letzten 10 Jahren immer.

SammelmappeOktober 12th, 2014 at 19:59

Also im Zug auf der Strecke Strasburg – Cerbere – Portbou waren sie in den letzten 25 Jahren nur spärlich vertreten.
Aber auch außerhalb des Zugs gibt es rund um die nationalen Grenzen ziemlich flächige Kontrollen. Auch das erinnert an früher.

SammelmappeOktober 12th, 2014 at 20:03

Schwer bewachte Bahnhöfe mit Polizistinnen und Polizisten mit Maschinengewehren hingegen gab es in Frankreich hingegen fast immer.
Eine merkwürdige Tradition in einem kriegerischen Staat.

Aber auch da, holen wir ja schnell nach in dem Weg zur Vergangenheitszukunft.

rittiner & gomezOktober 14th, 2014 at 19:06

und wir träumen von einer grenzenlosen welt.
die schweiz hat es ja noch nicht mal in die eu geschafft.

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