brand eins – Playboy für besser verdienende Freiberufler

Immer wieder schön: wenn einer die Worte findet, die in meinem Kopf rum schwirren und sie dann in einen Blogeintrag verwandelt.

Die brand eins gibt Ungeheuerliches von sich. Ungefiltert schlägt die Filterbubble zu und brabbelt vor sich hin. Das gute daran: die Wahrheit wird nicht kaschiert: wir sind der männliche Nabel der Welt.

Auch von mir: Gute Besserung!

(Aber blöd, dass sich eins immer mit diesen speziellen Männerproblemen beschäftigen muss. Immer muss denen etwas erklärt werden, das im gesellschaftlichen Kontext schon lange bekannt ist.)

Comments (5)

ViolineJuli 5th, 2014 at 07:26

Ich schliesse mich an: Gute Besserung. (Deutlicher kann man es nicht mehr sagen.)
Und die Typen vielleicht zu einem Verein schicken, der Täter berät (um weg von ihrer Gewalt zu kommen).

Hast auch recht: Diese speziellen Männerprobleme, die sind langweilig. Und öden mich an. Ihr Leben müssen die Typen schon selbst in die Hand nehmen. Frau bekommt auch nichts geschenkt.

rittiner & gomezJuli 5th, 2014 at 07:44

zum glück ist nichts für die ewigkeit, auch brand eins.

SammelmappeJuli 5th, 2014 at 07:45

Ja, das ist ein Glück!

Sebastian HeiserJuli 5th, 2014 at 12:05

In der taz haben ein paar Kolleginnen und ich letztens gezählt, wie häufig Frauen bei uns schreiben, wie häufig wir über Frauen schreiben und wie häufig wir Frauen auf Fotos abbilden. Ausgewertet haben wir vier vollständige Erscheinungswochen. In dem Zeitraum erschienen 1.501 Artikel mit 197.703 Zeilen. Davon schrieben Frauen 69.121 Zeilen, das entspricht einem Anteil von 35,5 Prozent. Unter den 865 Haupt-ProtagonistInnen (Personen, die in einem Artikel hauptsächlich zu Wort kommen – was nur für einen Teil der Artikel klar bestimmt werden kann) waren 247 Frauen, das entspricht einem Anteil von 28,6 Prozent. Auf den Fotos der vier Wochen wurden 776 Personen abgebildet. Darunter waren 256 Frauen, das entspricht einem Anteil von 33 Prozent.

Die Ergebnisse unserer Zählung haben wir auf einer Redaktionskonferenz vorgestellt und dort diskutiert. Den niedrigen Frauenanteil unter den AutorInnen fand die Redaktion erschreckend. Der Zustand hier entspricht nicht unserem Anspruch. Für das am schlechtesten abschneidende Sportressort (11 Prozent Autorinnenanteil) ist jetzt ein Kurzpraktikum für 20 sportinteressierte Nachwuchsjournalistinnen geplant, damit das Ressort auf mehr Autorinnen aufmerksam wird.

Zu einer Frauenquote für Text-ProtagonistInnen und für Foto-Abgebildete gibt es dagegen verschiedene Meinungen in der Redaktion. Die Grundsatz-Frage ist dabei in der Tat, ob eine Zeitung ein Spiegelbild der Gesellschaft sein sollte oder nicht. In unserer Gesellschaft sind Frauen weniger sichtbar und Männer häufiger in Machtpositionen, demzufolge kann man argumentieren, dass sich das dann auch in unserer Berichterstattung über diese Gesellschaft wiederspiegeln müsste. Jemand aus dem Auslands-Ressort formulierte das so: In unserem Bericht über das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union können nicht zu 50 Prozent Frauen auftauchen, wenn dort keine sind.

Andere dagegen finden, dass Medien nicht darauf beschränkt sein sollten, über die Gesellschaft bloß zu berichten. Medien seien durch ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft auch in der Lage, diese zu verändern, und aus dieser Position erwachse eine Verantwortung, die Eingriffe in die Themen- und Protagonistenauswahl rechtfertige. Indem Frauen in den Medien als präsenter und mächtiger dargestellt werden, als sie bisher noch sind, steige ihre Wahrnehmung und es gebe mehr positive Vorbilder für andere Frauen. Zudem sinken auch die realen Hürden für Frauen, in Machtpositionen zu gelangen, wenn die Gesellschaft es wegen der Berichterstattung für normal hält, dass Frauen in solchen Positionen sind.

Ein Konsens in der taz, welcher Weg hier der richtige ist, war allerdings nicht möglich, aber die Ergebnisse der Zählung haben zumindest zu einer Debatte darüber geführt und die Sensibilität erhöht.

Alle Zahlen aufgeschlüsselt auf die einzelnen taz-Ressorts gibt es hier: http://blogs.taz.de/hausblog/2014/06/04/frauen-in-der-taz/

claudiaJuli 5th, 2014 at 17:39

Darum geht es ja: sich der Situation bewusst sein, sie analysieren und Strategien entwickeln. Dass es dann verschiedene Bewertungen dieser Strategien gibt, finde ich normal und nachvollziehbar.

Nicht nachvollziehbar ist für mich die Haltung: wir zeigen euch den Nabel der Welt und der ist nun mal männlich. Es sei denn: es ist ein Produkt, das für Männer gemacht ist und nur für Männer steht. Gibt es ja auch.

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