Von der Straßenbahn ausgesehen ist Frankfurt eine grüne Stadt. Jetzt im Juni fährt die Bahn durch flirrende Platanenalleen, an den Anlagen und den Parks vorbei. Grün, grün, grün. So weit mein Auge reicht. Unser Ziel war heute der kleine Fischimbiss in der Nähe des Hauptbahnhofs. Dort gibt es den besten Fisch weit und breit. Mit einer Fischtheke im engen Innenbereich. Ein paar Tische und Stühle vor der Tür. Ich liebe dieses Restaurant, das so bescheiden daher kommt. Die Karte ist übersichtlich, alle Konzentration auf den Fisch gerichtet. Dieser Ort wurde für mich zu einem Sehnsuchtsort, weil ich so lange nicht fähig war, dort hinzukommen und in Ruhe am Tisch zusitzen und mich am Fisch zu erfreuen. Dass es heute klappte, machte mich glücklich.
Eine Erinnerung, die ich lange in mir tragen werde.
Die Gambas mit den Fingern essen, die Sardinen so knusprig.
Wenn der Schmerz größer wird, werden die Gedichte länger, sagte Marion Poschmann zu Abschluss der Veranstaltung über das Langgedicht.
Es sind so viele Menschen gekommen, dass sie seitlich einen zweiten Raum aufmachen. In der Zeitung hätte sie von der furiosen Eröffnungsveranstaltung der Tage der Lyrik gelesen, murmelt eine Frau im Publikum und ihre Nachbarin stimmt intensiv zu. Sie sei auch hier wegen dieses Artikels. Wenn sie schon die Eröffnung verpasst hatte, wolle sie doch an ein paar anderen Veranstaltungen teilnehmen.
Ich war bei der Eröffnung und auch wenn ich den Artikel nicht kenne, den anscheinend viele lasen, kann ich dieser Einschätzung zustimmen. Die Eröffnungsveranstaltung war eine Wucht. Lyrik in der lebendigsten Form, die ich je erlebt habe. Furios trifft es sehr. Eine Feuerwerk erster Güte. Schön, dass das auch so in die Welt getragen wurde.
Ich dachte ja wirklich ich säße da heute mit ein paar wenigen Menschen, die sich für die Form des Langgedichts interessieren. Da wird es bei den jungen, dynamischen Nachwuchskünstler*innen noch wesentlich impulsiver hergehen.
Die Rose blüht, einfach so. Sie steht da, in voller Pracht, und fragt nicht nach dem Warum. Sie ist, weil sie ist. Und das ist genug. Die Sonne streicht über die Blütenblätter, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Und vielleicht ist es das auch.
An einem stillen Vormittag, wenn die Welt um mich herum zu atmen scheint, stehe ich vor einem Rosenbusch und verstehe plötzlich alles und nichts. Die Rosen sind da, sie blühen, und sie kümmern sich nicht um die Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Sie sind einfach. Und doch so kompliziert in ihrer Schönheit.
„Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose.“ Das schrieb Gertrude Stein.
Und so stehe ich da, vor diesem Busch voller Rosen, und spüre, wie die Welt für einen Moment stillsteht. Die Blüten leuchten im Licht, als wären sie das Zentrum des Universums. Und vielleicht sind sie das auch, in diesem einen, kurzen Moment.
Ich könnte stundenlang hier stehen und zuschauen, wie das Licht die Blüten streift, wie sich die Blätter im Wind wiegen. Ich könnte vergessen, dass es eine Welt außerhalb dieses Parks gibt. Aber das ist nicht nötig. Es reicht, einfach hier zu stehen und zu sein. Wie die Rose.
Im Schatten der Bäume
in den Wurzeln der Erde,
wo das Flüstern der Blätter
die Geschichten der Zeit erzählt,
wächst der Traum von Veränderung,
gepflegt von Händen, die graben,
von Herzen, die schlagen,
im Takt der Natur.
Es sind nicht die Worte,
die im Wind verwehen,
sondern die Taten,
die wie Samen fallen,
in die fruchtbare Erde,
um zu blühen,
um zu leben,
um die Welt zu umarmen.
Jeder Baum, der emporragt,
ist ein Zeugnis des Glaubens,
ein Zeichen des Mutes,
ein Versprechen an die,
die nach uns kommen,
dass wir nicht nur gesprochen,
sondern auch gehandelt haben.
Im Schatten der Bäume,
wo die Vögel singen,
und die Sonne tanzt,
erblüht die Hoffnung,
gepflegt von den Händen,
die nicht nur träumen,
sondern auch pflanzen,
und die Erde in Liebe
wiederherstellen.
Das wäre eine gute Überschrift für das vergangene halbe Jahr. In der Dunkelheit nach dem Funke des Lichts suchen, das sich vor Millionen von Jahren auf die Reise machte. Darin Trost finden. Mir Geschichten in mein Herz flüstern lassen. Geschichten von Verlust und Hoffung, von der Zerbrechlichkeit des Seins, vom Schillern der Liebe.
Ich öffne meine Augen und erzähle mir selbst nun selbst Geschichten. Meine eigenen Träume, die glitzern manchmal wie der Sternenstaub.
Sie sind stiller geworden. Leiser sowieso. Meine Lebensträume werden mit jedem Lebensjahr übersichtlicher. Vielleicht nicht bescheidener und schon gar nicht demütiger. Eher konkreter, praktischer.
Schritt für Schritt wage ich mich weiter vor. Hangle mich weiter. Die Krankheiten der vergangenen Jahre lehrten mich Selbstreflexion. Eine neue Perspektive auf mein Leben, auf meine Lebensgeschichte und auch auf meine Lebensträume. Ich habe vage verstanden, dass Heilung ein Prozess ist, der viel Reflexion erfordert. Aber auch die Fähigkeit zu Träumen.
Der Handtuchtag ist eine Hommage an Douglas Adams‘ „Per Anhalter durch die Galaxis“. Er steht für etwas, das mir sehr schwer fällt.
„Immer bereit sein, das Unerwartete zu erwarten“
Das Handtuch wird zum Symbol für alles, was wir nicht planen können. Es ist der stille Begleiter, der uns daran erinnert, dass das Leben voller Überraschungen steckt. Es ist nicht nur ein Stück Stoff; es ist eine Einladung, das Abenteuer zu umarmen, das vor uns liegt. Es ist die Erinnerung daran, dass wir, egal wohin das Leben uns führt, immer etwas haben, das uns Halt gibt.
Ich streite mit chatgpt darüber, warum Arthur Dent das Handtuch mit sich trägt. Er überzeugt mich nicht. Allerdings ist es lange her, dass ich das Buch gelesen habe, es gibt also eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich falsch liege.
Aber eins ist klar: Immer das Unerwartete zu Erwarten, liegt weit außerhalb meiner Komfortzone.