Erster Lesungstag – Vormittag

Larissa Boehning
Ich gebe es gleich zu: von Anfang an habe ich eine Abneigung gegen den Text. Essen als Methapher und so dick aufgetragen eine üble Kombination. Die Figur ziemlich diskriminierend gezeichnet. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass Altersdiskriminierung aktuell ziemlich in Mode und geduldet ist. Nicht nur in der Litertur.

Die Jury sieht das anders und verteilt viel Lob für den Text. Klar, präzise und eine groteske Satire. Ein Erbschleicherkammerspiel mit verkehrtem Schlaraffenland, meint Frau Strigl und Herr Jandl spricht von Ideologiekritik der Familie. Da akademisieren sie vor sich hin.
Im Nachhinein folgen noch ein paar Einschränkungen, zu rund sei die Sache bzw. der Text.

Joachim Meyerhoff
Der Schauspieler, der gerne seinen Text vorspielen möchte. Er inszeniert sich und seinen Text intensiv. Mir gefällt vage die Idee der Geschichte: „ich wollte auf eigenen Füßen stehen und stehlen gehen.“

Wie für Klagenfurt geschrieben, spricht Frau Fessmann aus. Genau, das ist der Punkt. Die Leidenschaft für Bücher, die vor dem Diebstahl nicht halt macht. Ladendiebstahl, das Delikt der Mittelschicht, denke ich bei mir. Davon ist die Jury entzückt.
Frau Keller verteidigt enthusiastisch den von ihr vorgeschlagenen Text. Ich mag es, wenn sie so intensiv für ihren Bewerber wirbt. Herzblut pur.

Nadine Kegele
Bin zuerst unentschlossen. Dann folgt eine Reihe: gefällt mir, gefällt mir nicht, gefällt mir usw. Je mehr ich von dem Text höre, desto mehr steht fällt die Entscheidung für gefällt mir.
Gefällt mir ganz außerordentlich.
Burkhard Spinnen hat sich verliebt in diesen Text. Kann ich gut nachvollziehen. Geht mit genauso.

Nachtrag: ich hab es schon erwähnt, dass ich nur hoffnungslos subjektiv über die Texte schreiben kann.

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