Freiheit statt Angst

Die „Freiheit statt Angst“- Demo vom Samstag löst widersprüchliche Emotionen aus. Gegen Massenüberwachung sind fast alle, aber wie sieht es mit dem Menschenbild aus, für das demonstriert wird?
Ich will nicht viel dazu sagen, denn bei mir wabert immer noch ein ungutes Gefühl, das ich mir aus dem Versuch beim Forum #wastun eingehandelt habe.

Aber andere melden sich zu Wort:
Mspro
Feminismus statt Angst
FrDingens statt Angst
Wie soll es weiter gehen?
Wo bleiben die Lösungen?

Vielleicht geht das aber auch nicht anders? Vielleicht muss sich eins manchmal in ein Boot setzen, in dem die Steuerung noch nicht austariert ist. Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass es ein blödes Gefühl ist sich ausgegrenzt zu fühlen. Das Kokettieren mit der Normalität als Idee, kommt nur an bei Menschen, die sich zugehörig fühlen.

Es bleibt also alles ziemlich kompliziert: die Sache ist wichtig, aber wenn die Menschen dabei nicht wahrgenommen werden, kann sie nicht so einem guten Ziel führen.

Comments (5)

nupsiAugust 31st, 2014 at 12:48

Dass zwei der vier Links eigentlich Reaktionen auf die FSA 13 waren, zeigt wie belanglos diese Veranstaltung mittlerweile geworden ist.

[…] Siehe dazu auch Claudia Killian. PPS: Ich weiß, dass es einen Hurenblock gab. Ein Block mit einem aktuellen konkreten Anliegen […]

ClaudiaBerlinSeptember 1st, 2014 at 00:13

Habe all deine verlinkten Artikel durchgelesen

-> msproo – weil ich dort auch die Kommentare las, bin ich fast erschrocken, einen recht langen eigenen dort anzutreffen. Aha, das war eine Resonanz aus 2013!

Klang für mich dennoch aktuell, da sein Unbehagen ähnlich dem ist, das gegen die Montagsdemos formuliert wurde – ein Phänomen, das wir erst seit einem dreiviertel Jahr haben, das also NACH der FsA 2013 stattfand. Verwirrende Zeitläufte….

-> Feminismus statt Angst: guter Rant! (selber war ich nicht auf der Demo, hab also keine eigenen Eindrücke) Wobei es wie eine verschärfte Illus zum Kommentargespräch bei Mspro wirkt, wo debattiert wurde, ob es nicht manchmal nötig ist, mit Andersdenkenden / auch mal Arschlöschern gegen eine Sache zu demonstrieren, in der man gleicher Meinung ist.
Wenn die allerdings auch noch übergriffig werden, ist natürlich Schluss mit solcher hamonie-lastigen Denke!

-> „Wie soll es weiter gehen?“ – klasse Text mit den richtigen Fragen. Umso mehr ärgert es mich, dass die Autorin / der Autor (wie wär denn hier die perfekt gegenderte Fassung?) sowas wie Kommentare unwichtig zu finden scheint, denn die sind dort nicht möglich.

Deshalb nehme ich die Gelegenheit war und sag hier was zu:

„Es wird Zeit, dass wir alle begreifen: Wir machen aus Ärztinnen, Sozialarbeitern, Grundschullehrerinnen, Busfahrern und Krankenschwestern keine Nerds.

Trotzdem muss zu diesen Menschen eine funktionierende Kommunikation aufgebaut werden. Denn – wir werden die Machtfrage stellen müssen, damit sich in diesem Land etwas ändert. Wir müssen deutlich machen, dass die Mehrheit die fortgesetzte Massenausspähung nicht hinnehmen wird. Und genau dafür brauchen wir Ideen – die eben kommunizieren: „Es geht auch Dich an! Und Du kannst etwas tun!“

Ein solcher Ansatz könnte die bevorstehende Ausweitung des Geheimdienst-Etats sein.“

Gäähhhhhhhhhnnnnnnnnnnnnn ! So ein guter Anlauf und dann wieder auf dem Bettvorleger gelandet! Die „Ausweitung des Geheimdienst-Etats“ ist nur wieder ein neuen „Hoffnungsthema“, mit dem man meint, endlich ein paar mehr Menschen zu empören. Klar, die empören sich dann auch, mal so kurz beim Lesen der Info, aber dann wenden sie sich wieder anderen/dringlicheren Dingen zu – wir wir doch auch.

Was wirklich anstünde, wenn die Analyse ernst genommen würde, wäre persönliche Kommunikation (und Vermittlung verständlicher Info-Texte) in Kreisen außerhalb der imaginierten „Netzgemeinde“ – nämlich überall dort, wo Menschen das Netz für IHRE Interessen nutzen.

Er schreibt (ich hab ins Impressum geschaut):

„Die meisten Menschen wissen nicht, worin der Vorteil freier Software besteht. Sie wissen ja noch nicht einmal, was Software überhaupt ist. Die Mehrheit dort draußen benutzt das Smartphone als nützliches Statussymbol, dass ihnen nahezu kostenlos einen niederschwelligen Einstieg in die globale Informationsgesellschaft bereit stellt. Sie haben kein Wissen darüber, dass sie damit die ursprünglichen Rechte des Subjekts an sich selbst abgeben und zum Objekt kapitalistischer und geheimdienstlicher Interessen werden.“

Ja, ja – dann hilft es aber nichts, ein neues hoffentlich-mehr-vom-Hocker-reissendes Thema in der Filterblase zu promoten. Da muss man dann halt hinab steigen in die Niederungen der Hobby-Blogs, der Garten-, Mode- , Koch- und Test-Blogs – in die Foren der Interessengruppen, der von allerlei Übeln Betroffenen, der besonders Geneigten und speziell Interessierten….

-> Wo bleiben die Lösungen? – Auch ein sehr guter Rant, sprich mir punktuell aus dem Herzen. Seine Frage nach der fehlenden gesellschaftlichen Utopie trifft einen wunden Punkt, bzw. ein ganzes geistiges Geschwür.

Das pack ich aber heut nicht mehr an. Und zu „Frau Dingens“ sag ich lieber nix.

[…] der Sammelmappe fand ich dann Claudias Bemerkung über ihr “ungutes Gefühl”, das sie bei dieser Demo […]

ClaudiaBerlinSeptember 3rd, 2014 at 10:42

Der Frage nach der fehlenden Utopie bin ich nun noch ein wenig nachgegangen

Freiheit statt Angst – eine Nachlese mit Gedanken zur fehlenden Utopie (letztes Drittel)

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