Journal04082025

Ich bin in die Natur gegangen – nicht um zu denken, sondern um zu blühen.

Blumen im Bethmannpark

Die Obstbäume in den Kleingärten hängen voller Äpfel und Birnen. Die Zweige der Walnussbäumen werden von den Nüssen nach unten gedrückt. Das diesige, kühle Wetter verbreitet Herbststimmung. Diese wehmütige Stimmung, die darin erinnert das die Zeit unerbittlich fortschreitet. Die Illusion der mittleren Jahre, dass die Zeit eine scheinbar unerschöpfliche Ressource ist, ist längst enttarnt.

Ich schreite unter den Nussbäumen wie durch ein grünes Gewölbe, ich laufe die Berger Straße entlang und lande immer wieder im Bethmannpark. Bei den Blumen, bei den großen Gingkobäumen, im chinesischen Garten.

Ehe ich mich versehe, wird mein erster Rentensommer vorbei sein. Dieses Jahr ist so ganz anders gelaufen, als ich es mir jemals vorstellen konnte. Mit massiven gesundheitlichen Einbrüchen. Aber ich bin froh, um jeden Tag den ich jetzt arbeitsfrei verbringen kann. Ich bin dankbar und sehr bei mir selbst, wenn ich zum Blühen in den Park gehen kann. Ich bin erleichtert, dass das Bullshit-Bingo-Spiel ohne mich weiter geht.

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