Das Geld arbeitet nicht mehr

Früher war das Geld fleißig und hat für uns gearbeitet. Wisst ihr noch? Aber die Vokabeln in Zusammenhang mit dem Geld haben sich stark verändert.
Nicht die, die im persönlichen Umgang verwendet werden, sondern die in den Nachrichten.
Seit neuestem gilt ein anderes Wertesystem. Sparen heißt jetzt Geld horten. Geld muss jetzt geparkt werden, denn es ist seine Aufgabe zu fließen und wer parkt muss Parkgebühren – ach, was verschärfen wir das Vokabular doch gleich – muss Strafbebühren bezahlen.

In der Schule habe ich noch gelernt, dass der Unterschied zwischen einem demokratischen Land und einer Diktatur auch an seiner Nachrichtensprache zu erkennen sei. In der Freiheit kämen die Nachrichten wertfrei und sachlich daher. (Ja, so alt bin ich schon. In den 70er haben wir geglaubt die Erde wird schön.)
Zurück zum Geld. Die wertfreieste Sache überhaupt. Das Geld bereitet der schwäbischen Hausfrau langsam Schwierigkeiten, weil sie es dem Finanzminister nicht beibringen kann, dass so ein Staatshaushalt mit einer Schuldenbremse eine fatale Geschichte ist in schwierigen Zeiten.
Jetzt sieht sie sich auch noch mit Rufschädigung bedroht. Ihr ganzes Leben lang hält sie sich daran und versucht fleissig, ihr Geld für die Rente und die anderen komplizierteren Lebenszeiten beieinander zu halten und jetzt wird sie des Hortens bezichtigt und muss vielleicht die erste Strafgebühr ihres Lebens bezahlen.
Das wird schwer.

Und die Moral von der Geschichte ist: Folge deinen eigenen Werten.

Die musst du dann nicht so oft wechseln und wieder reinwaschen wie die aus Politik und Wirtschaft.

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