Das Lügen beim Schreiben

Da ist sie wieder: Die klarsichtige, scharfzüngige SuMuze. Sie schreibt über das Lügen beim Schreiben – genauer gesagt beim Bloggen – und trifft wie gewohnt den wunden Punkt. Sie nimmt den Artikel bei MinusZero über die Literarische Lügen zum Anlass und legt ihre Finger in alle wunden Punkte. Wie oft habe ich hier in der Sammelmappe schon gejammert über die tausend Zügel, die ich hier spüre. Die Angst zu verletzen, die Furcht zu verraten, das Entsetzen über die eigenen seelischen Abgründe, die Versuchung aufzutrumpfen, die Aufzählung lässt sich immer weiter fortsetzen. Ein Drahtseilakt, der mich immer wieder tief durchatmen lässt.

Einen Teil des Drucks habe ich mir in der Zwischenzeit genommen, indem ich an mehreren Stellen im Netz anonym blogge. Aber auch dort kann ich mich nicht einfach von Ost nach West drehen oder umgekehrt. Die “Lüge”, das Erfinden, das Ausmalen, das Umschreiben zirkuliert um mein Leben. Um meine Liebe, meine Träume, meine Sicht der Welt. Ich habe einen Anker geworfen, indem ich diese Texte einem Menschen zugänglich mache. Darüber erde ich mich.

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