Die Helden der Kindheit

Martina fragt in ihrem Blogartikel nach den Helden der Kindheit und benennt auch gleich – gender-korrekt – die Rote Zora und Momo.

Bei mir fällt die ehrliche Antwort nicht ganz so gender-korrekt aus. Mein wichtigster Held war sicher Winnetou. Im Buch, im Film und später auch als Bravo-Poster. Der gerechteste aller Indianer. So weise, so klug und auch so stark, der seinen Blutsbruder immer wieder aus den aussichtslosesten Situationen herausholen konnte. Ratzfatz, waren heimlich die Riemen durchgeschnitten, das Pferd stand zum Flüchten bereit. Das hatte schon was.

Der zweite Held – oder besser gesagt in diesem Fall die Heldin; war ich selbst. Denn ich selbst konnte damals auch sehr viel. In den Weltraum fliegen zum Beispiel. Damals gab es die Apollo-Missionen und noch bevor die ersten Menschen auf dem Mond landeten, faszinierten die Weltraumflüge groß und klein. Unsere Kinderbilder zeigten nicht die üblichen Häuser mit Garten und Menschen, sondern Raketen in der Nähe der Mondoberfläche und Astronauten in Raumanzügen. Plötzlich konnte die Menschheit alles! Sie konnte sich mit Atombomben selbst vernichten, aber auch zu fernen Planeten fliegen. Wir Kinder waren optimistisch genug, fest daran zu glauben, dass es uns gelingen würde, dass wir zuerst eine neue Kolonie im Weltraum gründen könnten, bevor die Bösen die Erde zerblatzen lassen würden wie ein Riesen-Bubblegum.

In diesem Zusammenhang fällt mir dann noch der faszinierende Mister Spock ein. Der aus der Ursprungsserie Enterprice, die mit den späteren Folgen meine ich, nicht mehr allzu viel zu tun hatte. Der gefiel mir auch sehr gut. Wenn die Menschen alle so ihre Gefühle unter Kontrolle hätten wie der, dann würde es nicht so viele Verbrecher und Banditen auf der Welt geben.

Wahrscheinlich hatte ich noch viel, viel mehr Heldinnen und Helden in meiner Kindheit. Aber es scheint so, als hätten sie sich versteckt.

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