Journal 10082018

So ein bisschen Zorn bleibt ja immer.
Dieser Groll darüber, dass die Welt so ungerecht ist, wie sie ist.
Das Schicksal sowieso. Da bleibt nur demütiges Fügen.

Aber die Menschen, die machen mich kirre.

Wie sie sich so selbstverständlich den Rahm vom kapitalistischen Leben abschöpfen und sich gegenseitig auf die Schultern klopfen, weil sie es so toll anstellen, die anderen Menschen auszubooten.

Hurra, wir sind die Gewinner, wir schubsen täglich andere Menschen weg vom Futtertrog, aber wir wissen doch alle, dass in Deutschland niemand verhungert.

Ha ha. Wir setzen uns ein Rahm-Häubchen auf, vielleicht auch zwei oder drei und prämieren die tollste Rahm-Häubchen-Trägerin. Wir tragen Wettbewerbe aus, damit wir eine klare Rahmhauben-Rangfolge unter uns ausmachen.
So viel Rahmabschöpferei wie heute war noch nie.

Und die, die nicht zum Rahmtopf vorstoßen können oder die, die nicht wissen, wo er steht, sind irgendwie doch alle selbst schuld. Wahrscheinlich sind sie einfach ein bisschen langsam und nicht so tüchtig.

Deshalb brauchen sie weder Butter auf ihr Brot noch Messer, um es zu bestreichen.
Ach ja, und die Teller würden sie auch nur belasten, die sind doch zerbrechlich. Es weiä ja schließlich jede, dass diese Menschen nicht auf Zerbrechliches aufpassen können.

Dann nehmen wir ihnen diese Sorge doch auch gleich ab.

Wie gut das alles klappt. Wie leicht das Rahmabschöpfen doch fällt.

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