Journal17082025

Rot wie das ungestüme Herz, das sich ganz dem Leben hingibt.

Ein Gartenbeet voller leuchtend roter Blüten vor sattem Grün, von Sonnenlicht durchflutet.

Im Bethmannpark löst sich die wilde Blumenpracht langsam auf. Die Farben leuchten immer noch intensiv, aber die Hitze und vorher der Regen, lassen die Beete zerfleddern und jetzt, jetzt hängt alles, die Blumen, die Blätter, die Stängel, die sich biegen, als wollten sie sich hinlegen, hinlegen und nie mehr aufstehen. Langsam setzt der Charme des Altweibersommers ein.

Dafür streift wieder ein Lüftchen durch die alten Bäume. Durch den Ginkobaum an der hinteren Mauer. Weil ich ständig in die Luft schaue, weil ich mitfliegen will, stolpere ich über das Gras und spüre schmerzlich, dass ich auf die Erde gehöre. Unverwurzelt und flügellos.

Dieser Sommer ist schon so festgezurrt wie eine dichte Erinnerung. Meine ganze Willenskraft steckt darin. Mein erster Rentensommer. Mein hart umkämpftes Trauerjahr.

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