ratlos

Die Gewalt von Köln und was jetzt zu tun ist – Manchmal sieht es so aus, als hätte Antje Schrupp immer eine passende Antwort parat.

Ich habe gerade gar keine Antwort. Nur Angst, Ekel, Fremdschämen. So offen rassistisch hat sich der Mainstream noch nie gezeigt, wie gestern und heute.

Wissen sie alle tatsächlich nicht, dass sexuelle Belästigungen von Frauen bei Großveranstaltungen weit verbreitet sind? Das Oktoberfest, der Karneval, die Clubs? Noch nie davon gehört, wie gefährlich die für Frauen sind? Und ja, sexuelle Gewalt ist abscheulich! Allerdings gilt das immer und überall. Nicht nur, wenn die Täter so schön ins Schema passen. Eigentlich die banalste Sache der Welt. Wieso kann sie so aus dem Ruder laufen? Das ist nur erklärbar, wenn der Rassismus die ganze Zeit schon tief – oder weniger tief – in den Menschen schlummerte. Er war nie weg.

Ich habe Angst vor diesen Menschen. Vor dieser Stimmung. Die Parallelen unserer Zeit zu der Zeit vor der Nazi-Diktatur werden immer auffälliger:

  • Zuerst wurde gehetzt. Da waren es noch die einzelnen, die nicht ernst genommen werden sollten.
  • Dann rotteten sich immer mehr zusammen. Deren Stimme musste man hören.
  • Es folgten einige Gewalttaten. Aber die waren ja nicht so gemeint und betroffen waren ja auch nur solche, die es verdienten. (Damals halt die Linken, die Kommunisten, die Juden.)
  • Am Ende stand dann eine verbrecherische Regierung, die sich über alles stellte.

Sieht genau nach einer Anleitung für heute aus. Mein ganzes Leben lang habe ich geglaubt, dass der Faschismus es nicht mehr schafft, den deutschen Mainstream komplett zu erfassen.

Aber seit gestern bin ich mir da nicht mehr sicher.

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