Sammelmappen-Gedanken

In der letzten Zeit gibt es so vieles, von dem ich hier in der Sammelmappe gerne schreiben würde, aber im letzten Moment hält mich dann doch wieder diese innere Stimme ab: mach das bloß nicht! Du weißt doch: nur nicht zuviel preisgeben von dir. Das böse Internet kann dir großen Schaden zufügen.
Diese Stimme spricht mit mir, als sei ich ein ahnungsloser, jugendlicher Hupfer, der übermütig vor sich hin pfeifend in jedes Fettnäpfchen tritt, das am Wegesrand steht. Nun ja, wer oder was ich in Wirklichkeit bin wissen wir ja. Eine nachdenkliche ältere Frau, die jeden Gedanken fünfmal im Kopf durch die Mangel dreht ehe sie ihn äußert. Gilt für schriftlich noch mehr als für mündlich.
Seltsam dieser Widerspruch.
Außerdem gibt es viele Themen – z.B. meine Gedichte – da ist es eine sehr, sehr bewußte Entscheidung, mein Inneres nach außen zu tragen. Ich denke mit Rührung daran, dass sie die meine Beziehungen zu sehr unterschiedlichen mir nahestehende Menschen in etlichen Fällen auf eine Art intensiviert haben, die ich mir so im voraus nicht vorstellen konnte.
Im Nachhinein gesehen war die Veröffentlichung der ersten Gedichte eine meiner wichtigsten Lebensentscheidungen auf der sozialen Ebene.

Manchmal ist es wichtig, inneres von sich preis zu geben. Das werde ich mir ab heute merken.

Antje Schrupp hat gestern auch einen Artikel zum bewussten Veröffentlichen im Netz geschrieben, der Schwerpunkt liegt bei ihr breiter – außerdem ist er wie immer ganz hervorragend ausgearbeitet und spannend zu lesen.

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