Scheißologie

Weil es wichtig ist darüber zu reden und weil es im Abc des guten Lebens so toll erklärt wird:

Das Produzieren und Hinterlassen von Scheiße ist ein für Menschen und Tiere unvermeidbarer Lebensvollzug, der in Sprache und Öffentlichkeit weitgehend verdrängt und unsichtbar gemacht wird. Scheiße ist das, was (fast) immer weggemacht werden muss, und womit niemand zu tun haben möchte.

Das zeigt auch der Gebrauch des Wortes “Scheiße”, das – im Deutschen und in vielen anderen Sprachen – häufig als Schimpfwort oder als spontaner Ausruf bei Missgeschicken und Schwierigkeiten zum Einsatz kommt, oder als Ausdruck für Frustration, Ärger und alles, was schlecht ist. Während der metaphorische Gebrauch des Wortes “Scheiße” in den letzten Jahren wahrnehmbar zunimmt, bleibt die als Verdauungsprodukt von Menschen und Tieren durch den Darm ausgeschiedene reale Scheiße tabuisiert.

Dabei ist unbestritten, dass alle Menschen nicht nur essen und trinken, sondern auch Blase und Darm entleeren, also pissen und eben scheißen müssen. Vieles was sich über den Einfluss des Essens auf unsere Lebensqualität sagen lässt, gilt folglich auch für den Umgang mit Scheiße. So ist neben dem Mangel an Nahrung und sauberem Wasser auch der Mangel an Toiletten ein globales Problem.

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