Walpurgisnacht

Myriam hat mich daran erinnert, dass heute Walburgisnacht ist, von uns früher schlicht und einfach Hexennacht genannt. Die Hexennacht war die erste Nacht – konkreter der erste Abend – an der wir als Kinder im Dunkeln unterwegs sein durften. Lange bevor uns noch der Silvester erlaubt wurde.
Das war ein Spaß! Wir durften im Dunkeln im Dorf herumlaufen und allerlei dummes Zeug anstellen. Das war quasi unsere Verpflichtung, denn für die Hexennacht wurden natürlich ein paar Hexen benötigt. Richtig derbe Scherze waren nie dabei, dazu waren wir alle viel zu brav. Ein paar versteckte Leitern hinterm Haus, Mülltonnen oder Eimer, die vertauscht wurden. Ein paar Klappläden zum Klappern gebracht. Das war es in der Regel schon. Aber die Tage vorher, die verbrachten wir immer mit den großen Plänen, ob wir nicht doch mal eine Stufe bei der Leiter von Frau F. ansägen sollten und die Hühner von Herrn S. freilassen könnten. Oder die Frau O. mal so richtig mit dem Hexengehäule erschrecken, dass sie noch am nächsten richtig ängstlich ist und uns nicht immer so beschimpft.

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