Traurige Musik

Wie ihr wisst, pflege ich meine Melancholie sehr gewissenhaft, damit sie mir nicht abhanden kommt. Bisher bin ich ohne passenden musikalischen Hintergrund dabei ausgekommen, aber ihr gebt doch bestimmt zu, dass eine stimmige Musikkulisse die Melancholie noch intensiver erlebbar macht?

Aber was für Musik passt dazu? Moderne Musik, Rock- und Popmusik meine ich. Schnulzen sind für mich als Kitsch-Liebhaberin auch erlaubt. Allerdings mit der Einschränkung, dass sie dann auch schön schnulzig-traurig-überzogen sind.

(Disclamer: Dieses Weblog täuscht manchmal eine Stimmung vor, die sich nicht eins zu eins auf die Bloggerin übertragen lässt. Vorsicht! Täuschung ist möglich und der Sturz von Metaebenen geschieht auf eigenen Gefahr.)

Jedenfalls würde ich mich über Vorschläge von euch sehr freuen.

Comments (7)

ClaudiaAugust 18th, 2010 at 22:09

„She’s leaving home“ von den Beatles, auch wenn das nicht mehr im strengsten Sinne modern ist. (Moderneres als die Beatles kenne ich nicht, ich Fossil.) Aber melancholischer geht es nicht, wenn Du nicht auch spanische Gitarrenmusik des späten 19. und frühen 20. Jhs. erlaubst.

SturmwarnungAugust 18th, 2010 at 22:22

Ich bin grad ganz begeistert von der neuen Ray LaMontagne, God Willin‘ & the Creek Don’t Rise. Wunderbar kitschiger (aber nicht unbedingt süßer) Blues.

eule70August 18th, 2010 at 22:42

Ich finde ja immer noch Chopin-Préludes am besten. Die mit den Regentropfen zum Beispiel. Oder Elvis, der hat mit seinem „falling in love with you“ (ich weiß den englischen Textanfang nicht) ja ein sehr altes französisches Lied geklaut, das im Original lautet:
Plaisir d’amour ne dure qu’un moment
Chagrin d’amour dure toute la vie
also
Liebeslust dauert nur einen Augenblick,
Liebesleid dauert das ganze Leben.

Da kann man/frau flennen, und zwar ehrlich..
Ich habe das von einer klassischen Frauenstimme gesungen gehört. Elvis hat das leider verkitscht.

S(tef)unnyAugust 19th, 2010 at 04:42

Klaus Hoffmann – immer und zu jeder Zeit – irgendeines seiner Lieder passt immer – entweder zum versinken oder zum auftauchen oder einfach zum Melancholie genießen.
LG
Steffi

KarinAugust 19th, 2010 at 12:10

Oh ja, die Nocturnes von Chopin sind auch für mich zum Seufzen schön! Das Klavierkonzert von Grieg lässt meine Armhäarchen in die Höhe steigen und meine Seele taucht ab ins Nirgendwo. Eine meine melancholischen Lieblingsbands ist außerdem Portishead aus England. Die Sängerin hat eine hauchzarte Elfenstimme, wie aus Kristall. Beim Song von Herbert Grönemeyer „Der Weg“ tränen mein Herz und meine Augen. Musik und Text gehen so tief. Auch bei Amanda Marshall´s „Beautiful Goodbye“. Ein Päckchen Taschentücher lege ich mir gar nicht mehr zur Seite, ich lasse einfach laufen. Und ich gestehe, den Filmklassiker „Frühstück bei Tiffany“ schaue ich mir am liebsten nur wegen einer Szene an: die rehäugige Audrey Hepburn singt „Moon River“ – ach, dann bin ich verloren… Für eine Regentropfenaugenweile.

SusanneAugust 19th, 2010 at 23:40

Ich empfehle ‚Song for Sharon‘ von Joni Mitchel.

Dauert über 8 Minuten, hat eine schön wiegende Melodie und einen Text, der in fast jeder Zeile über sich hinaus weist und sich nicht in inhaltsschwangeren Refrains erschöpft.

Es gibt den Titel auf dem Album ‚Hejira‘ (aus 1976, glaube ich) oder auch auf ‚Songs to a Prairie Girl‘, dessen Erscheinungsjahr ich leider nicht kenne.

SammelmappeAugust 20th, 2010 at 19:30

Herzlichen Dank für die vielen Empfehlungen zur traurigen Musik. Ich werde jede einzelne anhören und in meiner Melancholie schwelgen.

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