Dem Leben ins Gesicht gelacht

Liselotte Pulver – Dem Leben ins Gesicht gelacht Gespräche mit Olaf Köhne und Peter Käfferlein

Sie lebt also noch. Liselotte Pulver lebt zurückgezogen in einer Altersresidenz in der Nähe von Bern. Die Frau, die wegen ihrem Lachen so berühmt wurde.
Ehrlich gesagt kann ich mich nur noch an die Liebesschnulze erinnern: Piroschka.
Faszinierend daran war das Ende. Ein Ende mit Sex und ohne Heirat. Gewagt für die damalige Zeit.

Liselotte Pulver spricht unaufgeregt über das Alter und ihre Entscheidung in eine Altersresidenz einzuziehen. Schon vor zehn Jahren nach dem Tod ihres Mannes traf sie diese Entscheidung und fühlt sich wohl damit. Sie spricht über ihr tägliches Programm und davon, dass es ihr einfach zu aufwendig und anstrengend ist, sich perfekt zu stylen, um dann auf einem Empfang herumzustehen, auf dem die vielleicht niemand mehr kennt. Sie schreibt Tagebuch und hat alle ihre Dokumente dem Deutschen Filminstitut in Frankfurt zur Archivierung und Aufbewahrung übergeben. Eine kluge, sehr strukturiert agierende und kühle Frau lernt man in diesem Buch kennen. Eine konservative Frau, die das Image der „Sauberfrau“ über die Jahrzehnte gerettet hat.

Das Buch ist im Plauderton geschrieben, Überraschungen enthält es keine und Tiefgang auch nicht. Sie will gefallen, dazu gehört für sie auch ihre politische Meinung nicht kundzutun.
Daher will sie auch keine emanzipierte Frau sein, das ist ihr zu schrill. Sie wollte nur eine Karriere, Geld verdienen, schnelle Autos fahren, keine typische Hausfrau sein. All die Sachen, die im Laufe ihres Lebens so vom Himmel gefallen sind und für die gar keine Frau gekämpft hat.
So schrill, nein danke.

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