Für die Kunst – nicht für mich

Jetzt habe ich auch einen Flattr-Account. Nicht für mich – für euch. Oder für die Kunst. Für die, die ich gerne sehe und lese. Paypal verdient leider wieder ziemlich mit. Aber es ist ein Versuch wert. Micropayment nennt sich das ganze. Ob es sich rentiert? Noch nicht, aber vielleicht bald.
Jedenfalls dann wenn es nicht nur Menschen gibt, die etwas wollen, sondern auch welche, die etwas geben. Ich mache das gerne, manchmal – und vorallem dann, wenn ich frei entscheiden kann.

Wie es funktioniert, habe ich noch nicht herausgefunden. Hab zunächst mal einen Betrag hochgeladen. Mal sehen, wie es weitergeht.

Comments (27)

SvenMai 17th, 2010 at 20:32

Ich habe auch einen Account seit heute, muss aber erst mal warten, da ich erst mal die zwei Euro einzahlen muss und dann gehe ich mal schauen wo ich die Verteilen kann 😉

ClaudiaMai 17th, 2010 at 20:36

Sie scheinen heute die nächsten Accounts verschickt zu haben.
Bei mir klappt das mit dem Banner nicht so wie ich möchte. Das Problem hatte ich schon ein paar Mal.

johannaMai 18th, 2010 at 08:17

Das ist ja faszinierend. Bin gespannt, wie sich das entwickelt! Werde mir das mal nuaher ansehen…

SammelmappeMai 18th, 2010 at 09:40

Ja, es scheint für Menschen wie dich gemacht. Aber wie gesagt, es wird noch etwas dauern, bis es sich rentiert und leider verdient im Moment vor allem Paypal daran. Aber es ist ein Anfang. Da es in den nächsten Jahren mit der Wirtschaft nicht besser werden wird, werden solche Modelle immer wichtiger werden. Nicht nur wegen dem finanziellen Aspekt, auch und vor allem wegen dem gegenseitigen Auswiegen der Wertschätzung.

rittiner & gomezMai 18th, 2010 at 10:13

interessant haben heute gerade über „kachingle“ gelesen und nun „flattr“, wissen noch nicht so recht ob wie warum und überhaupt.

ClaudiaMai 18th, 2010 at 10:37

Kachingle kannte ich noch nicht. Offensichtlich funktioniert es auch über paypal. Für mich es kein Thema es auszuprobieren, aber ich kann verstehen, dass man sich als Künstlerin oder Künstler sehr genau überlegt, ob man sich das antut. Schließlich kann es der Reputation auch schaden, wenn das System nichts taugt.

englMai 18th, 2010 at 14:53

wie geht denn das? kann ich das auch? erklärst du mir das mal?

ClaudiaMai 18th, 2010 at 17:55

Grob gesagt funktioniert flattr so: Du zahlst eine Summe auf deinen flattr-Account ein, Paypal kassiert dann gleich seine Gebühr. Das ist nicht schön.

Du surfst und dir gefällt bei Bloggerin A ein Text, den flattrst du.
Du surfst und dir gefällt ein Bild / Foto bei Bloggerin B, den flattrst du.
Du nutzt ein WP-Plug-In, den flattrst du.

So geht das weiter, bis der Monat vorbei ist. Dann wird dein angelegter Betrag über den geflattrten Beiträgen verteilt. ( Das ist die Arbeit, die Paypal dann für dich übernimmt.)

Wenn es dann noch so wäre, dass nicht alle nur etwas haben wollen, sondern die, die schon etwas haben, es auch verteilen, dann wäre das nicht schlecht. So träume ich es mir.

Ob das jetzt irgendwer verstanden hat?

IrisMai 18th, 2010 at 19:13

Robinie, Eiche oder Teak? Mein Brett vorm’m Kopf?

Mich erinnert das ganze Thema an Kettenbriefe und Co. – WAS IST der NUTZEN???

Und warum macht Ihr alle mit? Mode?

ClaudiaMai 18th, 2010 at 19:47

Der Nutzen besteht darin, dass einige Menschen geben und andere Menschen erhalten. Ich gestehe, das Prinzip ist nicht einfach zu verstehen, in einer Welt in der jeder etwas haben will.

Für mich ist es ein Anreiz es auszuprobieren – Du kannst mich gerne in zwei, drei Monaten noch einmal fragen, dann kann ich sagen, ob es Sinn macht oder nicht.

Aber wie gesagt, der Hauptsinn besteht für mich darin, Künstlerinnen und Künstlern meine Wertschätzung zeigen zu wollen. Das mache ich jetzt schon auf andere Art und Weise – es wäre schön, wenn das mehr Menschen machen würden.

Du zum Beispiel? Dann verstehst Du sehr schnell, dass das kein Kettenbrief sein kann. Aber eventuell eine Paypal-Bereicherungsaktion. Das Risiko gehst du ein.

ClaudiaMai 18th, 2010 at 19:50

Ich mache mir jetzt ernsthaft Gedanken, dass das Prinzip des Teilens nicht mehr bekannt ist. Sorry, ich hatte es als selbstverständlich vorausgesetzt. Aber genau darum geht es. Um das Teilen.

Also lass dich von meinem Flattr-Button nicht stören. Ich will nichts erhalten – nur verteilen.

(So langsam werde ich heilig.)

IrisMai 18th, 2010 at 20:13

Hmmm…
Teilen macht Sinn, aber m.E. nicht mit einem kapitalistischen Glied in der Kette (PayPal). Ich empfinde dies als „Geschäftsidee“, die letztlich Kreative faktisch nicht stützen oder unterstützen kann; wohl aber PayPal.
Ich z.B.? Ich teile bereits, aber anders :-).

ClaudiaMai 18th, 2010 at 20:21

Es freut mich, wenn Du auch teilst. Das Leben ist dadurch angenehmer. (hihi – in Zeiten der Krise noch dreimal, was weg ist, ist dann wenigstens geteilt verschwunden.)

Micro-Payment ist halt sehr teuer, wenn du eine bessere Idee kennst, dann immer her damit.
Ich kenne auch eine besser Idee: Künstlerinnen und Künstler direkt unterstützen.

IrisMai 18th, 2010 at 20:27

Teilen –
Bessere Idee?
Ich arbeite temp. z.B. für Leistungen an Dritte (NGOs, gemeinn.Vereine) oder spende entsprechend Einkünfte. Dabei geht alles 100% an den Empfänger, ohne Stütze kapitalistischer Elemente.

Wie genau kommst Du auf das Thema KünstlerInnen, Kreative zu unterstützen? Was ist das Ziel?

ClaudiaMai 18th, 2010 at 20:37

Ziel, siehe hier: http://www.claudiakilian.de/ein-leben-fur-die-kunst

Heute Abend bin ich etwas moralisierend. Macht nichts, muss manchmal auch sein. Du liest nicht so oft in der Sammelmappe, macht auch nichts, aber sonst wüsstest du, dass es mir einfach darum geht, Menschen wahrzunehmen. Es geht nicht nur um die Kunst, aber um die eben auch. Weil die Kunst unserer Gesellschaft bei Überleben hilft.
Wahrscheinlich nicht nur unserer Gesellschaft. Seit es Menschen gibt und sie sich über ihr Menschsein bewusst sind, üben sie Kunst aus – und Mathematik. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

IrisMai 18th, 2010 at 20:41

Hmm, nein, bin noch relativ neu hier und lese ad hoc. Sorry.
Nun, die Kunst … ich sage immer „die Kreativiät“ ist (auch) meine Passion, mein Leben. Aber um Gelder Dritter habe ich mich bisher nicht aktiv bemüht, bemühen müssen, … sollte ich … *denk*, *grübel*, … .

IrisMai 18th, 2010 at 20:42

… auch nicht aktiv um Aufmerksamkeit, Anerkennung, Beachtung.

ClaudiaMai 18th, 2010 at 20:44

Sollst Du nur, wenn du davon leben musst.
Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß und Freude bei deinen kreativen Aktivitäten. Sie wichtig.

IrisMai 18th, 2010 at 20:48

Zitat: „…wenn du davon leben musst. …“
Davon leben zu müssen bedeutet m.E. keine „Passion-stützenden“ Einnahmen aktiviert zu haben, was im Gegensatz zu Vincent’s Zeiten nicht mehr diffizil sein muss.
Danke. 🙂

ClaudiaMai 18th, 2010 at 20:55

Oh je, oh je: Ich verstehe meine Kommentatorinnen nicht mehr.
Aber ich verstehe: du bist nicht am verhungern.

englMai 18th, 2010 at 21:03

oh, paypal, das seh ich ja jetzt erst. das ist ärgerlich, damit will ich eigentlich nichts zu tun haben. 🙁

IrisMai 18th, 2010 at 21:03

Huch, habe ich mich zu umständlich ausgedrückt? 😮
Verhungern … ist eher in Afrika Tagesordnung.
Ich wollte sagen, dass ich meine „Kunstliebe“ über einen stützenden Job finanziere, wie auch ansatzweise „Dritte“, durch „Teilen“. In der heutigen Zeit, in unserer Gesellschaft, erachte ich vermeintl. hilfsbedürftige KünstlerInnen als . . . mir fällt keine Vokabel ein.

ViolineMai 18th, 2010 at 21:07

In unserer heutigen Zeit muss man erstmal einen Job haben.

IrisMai 18th, 2010 at 21:18

Zitat: „In unserer heutigen Zeit muss man erstmal einen Job haben.“
Hm, etwas weit ab vom Thema, aber eine Basis. In welcher Relation?
Joblos = zuwendungsberechtigte/r KünstlerIn?

SammelmappeMai 19th, 2010 at 07:12

@Violine: Ja, du hast recht. Ohne Job bist du von allem weit entfernt – und dennoch erlebe ich, dass gerade du auch das wenige, was du hast teilst. Ich erinnere mich da ein ein kleines Buch in meinem Briefkasten. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

IrisMai 19th, 2010 at 16:22

Okay.
Neben der trockenen Logik
zeigt die Emotion ihre Berechtigung.

[…] Der Gedanke schien mir zunächst so verführerisch und ganz in meinem Sinn. Mit flattr kann ich teilen, dachte ich. Mit flattr kann ich Anerkennung zeigen. Ach, wäre das schön, wenn die, die sich Tag um Tag um Kunst und Kultur bemühen, endlich etwas ab vom Kuchen bekämen. Ich war begeistert, obwohl ich durch aus die Bedenken in den Kommentaren nachvollziehen konnte. Jetzt nachdem ich das System ausprobiere merke ich, dass es weit davon entfernt ist, was ich mir wünschte. Es beteiligt zu viele. 10% für Paypal, 10% für flattr selbst. Ich kann nicht einteilen, wem ich mehr oder weniger geben möchte. Ich kann nicht zuteilen, ich kann nur flattrn. Bei Keimform gibt es einen kritischen Artikel dazu. Es gibt Menschen, die das besser in Worte fassen können. Mir gefällt die Idee immer noch, aber die, die ich mit Aufmerksamkeit versehen möchte, die flattrn nicht. Und bin ich ehrlich, dann weiß ich, genau diese Menschen, denen kann ich auf andere Art und Weise Anerkennung und Wertschätzung zeigen. Juni 3rd, 2010 in Fundstücke | tags: Aufmerksamkeit, Flattr, Geld […]

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