Lasst uns über Geld reden

Wir reden zu wenig über Geld miteinander.
Eindeutig.
Wir lassen unsägliche Sprichwörter gelten wie „Geld reagiert die Welt“ und „Beim Geld hört die Freundschaft auf“, aber wir reden selten darüber, was Geld mit uns, unseren Beziehungen und unserem Leben macht.

Read on my Dear beschreibt in ihrem Blog, was der „Taschendieb“ in ihrem Leben anrichtete. Wie er ihr nicht nur das Vertrauen sondern auch die Sicherheit nahm.
Erbärmlich – dieses Verhalten. Nicht zu Verzeihen?

Geld ist mehr als ein Zahlungsmittel und ein Maßstab für Status in unserer Gesellschaft. Ich kann nachvollziehen, wie sehr sie ins Wanken kommt und mich erschüttert, der Bezug den sie zu ihrer jüdischen Identität herstellt.
Aber ich weiß auch: Geld hat die Fähigkeit Menschen zu vergiften.

Der Taschendieb ist eindeutig vergiftet.

Aber – jetzt kommt mein aber – aber das heißt noch nicht, dass sie/er ein schlechter Mensch ist. Es kann sein, ich kenne ja diesen Dieb nicht. Aber es kann eben auch anders sein.
Geld ist ein dominanter Menschenformer. Es formt viel mehr als nur die Habgier, den Geiz, die Großzügigkeit, die Sparsamkeit oder den Ehrgeiz.
Es ist wie beim Essen, das nicht nur Nahrungsaufnahme und Nahrungsverwertung für uns bedeutet. Der Umgang mit Geld ist eng an unsere Psyche geknüpft.

Sehr eng.
Wir sollten mehr über Geld – oder das Fehlen von Geld – miteinander reden.

Nicht nur über die abstrakten Auswirkungen, sondern auch, was es mit uns macht.

Nachtrag: Hier wird schon mal über Geld (im Zusammenhang mit Feminismus) geredet

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