Leseparadies und Lesehölle

Manchmal lese ich ein Buch und bin zum Schluss richtig sauer, dass es endet. Gerade letzte Woche wieder, da las ich in einem Buch und hätte mir gewünscht, dass es immer weiter und weiter geht. Dass die Geschichte oder die Erzählung mich immer weiter mitnimmt.

Vielleicht war das auch der Grund für meine endlosen Virginia-Woolf-Marathons. Mit fünf Tagebuchbänden a 550 Seiten zuzüglich zwei Briefbänden in der gleichen Größenordnung, kam das dem gewünschten Endlos-Lesen sehr nahe.

Aber dann werde ich plötzlich wieder herausgerissen und fühle mich, als falle ich in ein Loch. Dann weiß ich, jetzt musst du tapfer sein und einfach in deinem eigenen Leben weiterleben, weiterlesen, weiterschreiben, ehe dir ein neues Schatzkästchen zum Lesen über den Weg läuft.
Das Geheimnis an diesen besonderen Büchern mit dem Sog scheint zu sein, dass sich ihre Anziehungskraft nicht Voraussagen lässt. Noch nie wurde mir ein Buch empfohlen, das genau diese Wirkung auf mich hatte und nie habe ich es nach den ersten Seiten geahnt, dass diese Wirkung eintreten wird.
Wahrscheinlich einfach ein Buchzauber.

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