Nachhaltigkeit von Beschwerden

Ich beschwere mich nicht gern. Ich kritisiere auch nicht gerne und wenn ich kritisiere, dann bin ich oft sehr hart und unnachgibig. Meistens weil ich meinen Ärger schon eine Weile angesammelt habe und irgendwann sauer bin. Dann beschwere ich mich, oder boykottiere oder ignoriere. Am Liebsten ist mir, wenn ich strukturiertes Feedback geben kann. Beurteilungsbögen bei Seminaren, Feedback-Kärtchen in den Tagungshotel usw. da nehme ich mir viel Zeit und versuche so objektiv wie möglich, meine Meinung darzulegen. Mein Feedback fällt dann oft sehr gut aus. Ich bin niemand, der sagt, etwas ist gut, wenn es perfekt war. Lob ist so leicht für mich. Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann fällt mein Urteil aber auch schon mal sehr negativ aus. Die niedrigste Bewertung kann dann auch erfolgen.

Behinderte Menschen müssen sich andauernd über etwas beschweren. Entweder sie beschweren sich, oder sie müssen die schlimmsten Benachteiligungen in Kauf nehmen. Viele ziehen sich wahrscheinlich lieber zurück als dass sie hartnäckig um ihre Mobilität kämpfen. Wie gut ich das verstehen kann!

Christiane ist eine Frau, die sich immer wieder beschwert, sich durchsetzt und trotzdem auch lobt, wenn etwas gelungen ist. Sie schreibt, wie wichtig es für die anderen ist, wenn jemand voran geht. Wenn es sich mehrere teilen, die Fallstricke im Alltag wegzuräumen, dann braucht der Einzelne nicht alleine seine Kraft vergeuden.

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