Netzpolitik für alle

Anne Roth war so freundlich, die Kommentare in der Sammelmappe noch mal zusammenzufassen und zu „übersetzten“. Ganz lieben Dank dafür! Auf dem Blog Netzpolitik hat Andrea Jonjic ein erstes Resümme gezogen und ich bin gespannt, ob es den Bloggerinnen und Bloggern des Gemeinschaftsblogs gelingt, diese Vorschläge umzusetzen.

Am Besten gefällt mir der Abschluss des Textes:
schließlich handelt sich hier nicht um einen Austausch a la “Was ist das Problem? Aha. Ok, gefixt” (auch wenn das so rübergekommen sein mag), sondern um einen Prozess.

Denn ehrlich gesagt, heute Morgen dachte ich schon, das Vorhaben sei in einer Sackgasse gelandet, als ich Markus Kommentar las, in dem er als einziges Resümme, die Storytelling-Variante nannte. Wie soll das gehen, wenn bei so vielen Kommentaren der Inhalt einfach nicht verstanden wird? Es ist ja nicht immer eine Übersetzerin da. Und selbst wenn, dann fällt mir Antje Schrupp ein, die z.B. schreibt, es sei nicht ihr Problem, den Männern Frauen für Panels vorzuschlagen. Es stimmt schon, Genderkompetenz sollten nicht nur Frauen haben und nicht nur die Frauen sind zuständig, um dafür zu sorgen, dass der Aspekt Gender Beachtung findet.

Bei uns in der Bildungsverwaltung wird in jedes Stellenprofil Genderkompetenz mit aufgenommen. Ob das Schulleitung, Amtsleitung oder technische Dienste für den Seminarbetrieb oder eine Stelle in der Kantine ist. Sicher wird diese Kompetenz bei den unterschiedlichen Stellen, auch immer auf einem unterschiedlichen Niveau vorhanden sein, aber wichtig ist sie in jedem Bereich. Es gibt aber leider viele Menschen, die nicht über diese Kompetenz verfügen und dazu gehören auch viele Frauen, denn auch denen wurde die Genderkompetenz nicht in die Wiege gelegt.

Beim Schreiben eines Blogs bedeutet Genderkompetenz, dass ich mir darüber im klaren bin, welche Zielgruppe ich gerade anspreche. Es ist auch vollkommen in Ordnung bewusst ein Blog zu betreiben, dass sich nur an eine Gruppe wendet. Aber dann sollte ich das wissen. Ich schreibe meinen Blog z.B. nicht explizit für eine gemischte Gruppe. Für mich ist es eine Erholung, dass ich hier eher eine weibliche Umgebung habe. Das möchte ich so, denn so fühle ich mich wohl. (Nicht nur, aber auch bei den Kommentaren.) Und die Männer, die sich hierher verirren, sind herzlich willkommen, den sie verfügen über die Fähigkeit sich in diese Umgebung einzubringen.

Genderkompetenz ist – wie das Wort schon sagt – eine Kompetenz, die frau oder man sich erarbeiten und aneignen muss. Es mag da Naturtalente geben, aber es ist eine Sache in die Energie reingesteckt werden muss. Es kann nicht angehen – außer in Notsituationen – dass frau oder man dann immer auf Übersetzerinnen wartet. Oder noch schlimmer: eine Frau rausdeutet und ihr sagt, jetzt kümmere du dich mal um das Gendergedöns.
Das wird auf die Dauer nicht funktionieren.

Comments (2)

ViolineJanuar 7th, 2013 at 17:41

Dieses „Was ist das Problem? Aha. Okay, gefixt.“ ist das, was für mich so typisch männliches Denken ist. In diese Schublade passen nicht alle Männer, das ist klar, aber es ist doch sehr auffallend männlich dominiert.
Und für mich so lebensfern. Denn vieles ist Prozess, und eben nicht „Aha. Okay, gefixt.“. So eindimensional geht es in alles Regel nicht zu.

claudiaJanuar 7th, 2013 at 18:02

Ist halt einfacher alles aufzulisten und dann abzuharken. Funktioniert aber nur bei der Einkaufsliste – und bei der nicht immer.

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