Sexuelle Gewalt

Kachelmann-Prozeß hin oder her. Vergewaltigungen sind ein gesellschaftliches Problem. Nicht nur in den USA. Hinter jeder Vergewaltigung oder jedem Delikt von sexueller Gewalt steht ein Opfer. Meist eine Frau, deren Leben aus den Fugen gerät.

Nach einer Studie des US-Justizministeriums wird ein Viertel der College-Studentinnen entweder vergewaltigt oder mit einer Vergewaltigung bedroht. Vergewaltigung sei die häufigste Straftat in Colleges. Die 16-24-jährigen Frauen werden damit mit einer vier Mal höheren Wahrscheinlichkeit Opfer sexueller Gewalt wie andere Altersgruppen. Colleges und High Schools sind für junge Frauen daher die gefährlichsten Orte.

zum Artikel bei Telepolis

Comments (2)

SusanneSeptember 7th, 2010 at 19:58

Vergewaltigungen sind kein gesellschaftliches Problem, sondern ein gesellschaftlich gewolltes, geduldetes und bei laut werdender Kritik daran verschämt geleugnetes individuelles Problem, das helfen soll, aushaltbar zu machen, was nicht aushaltbar wäre ohne genau solche individuellen Ventile (wie Gewalt in der Ehe, gegenüber Kindern, aber auch Sucht und psychische Erkrankungen).

Es ist in meinen Augen sinnlos, so zu tun, als wäre ausgerechnet etwas, das es immer schon gegeben hat, etwas, das niemand wolle und das nicht irgendwo sinnvoll und daher gewollt sei.

Leiden allein, kann es nur ausreichend vereinzelt werden, ist niemals ein gesellschaftliches Problem! Noch heute kann eine katholische Kirche ihr am Vertuschen interessiertes Stillschweigen als Opferschutz verkaufen, ohne Hohnlachen dafür zu ernten, weil das Schweigen der Opfer zum Verbrechen des Opferns dazu gehört wie der Schatten zum Licht.

ClaudiaSeptember 8th, 2010 at 07:36

Das ist eine sehr scharfe, harte Interpretation gegen die ich auch gar nicht argumentieren möchte.

Nur den Blickwinkel möchte ich für mich anders einrichten. Denn Gewalt bleibt immer ein gesellschaftliches Problem. Selbst wenn man die Gesellschaft nur durch ihre wirtschaftlichen Zusammenhänge definiert. Gewalt richtet Schaden an. Am Menschen, an der Gesellschaft – und wirtschaftlichen Schaden.
Gewalt führt zu Verunsicherung, Angst und Abschottung.

Wenn eine Gesellschaft das nicht nur duldet, sondern sogar noch verstärkt, es zielgerichtet eher steuert als unterbindet, dann lebt dieses Gesellschaft in einem Kriegszustand.
Noch so etwas, was großen individuellen und gemeinschaftlichen Schaden anrichtet.

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