Vertrauen

Vertrauen – wieder eins dieser großen, viel gebrauchten Worte. Im beruflichen Umfeld ist Vertrauen rar gesät. Warum eigentlich? Wir arbeiten zusammen und müssen uns in vielerlei Beziehung aufeinander verlassen. Das machen wir zu einem Teil auch. Aber genauso selbstverständlich wie das Vertrauen, ist das ständige Mißtrauen. Diese gegenseitigen Vorbehalte. Die dunklen Gefühle.

Vertrauen fällt nicht vom Himmel. Es muss erkämpft, gepflegt und erarbeitet werden. Aber wenn nicht ein kleines Körnchen Urvertrauen da ist, dann nutzt die ganze Anstrengung nichts. Jeder Kampf, alle Mühe und Arbeit kann nur wirken, wenn das Staatkörnchen vorhanden ist.

Wenn es fehlt, dann bleibt nur eine Wüste des Mißtrauens.

Comments (5)

claudiaOktober 17th, 2011 at 18:20

Das gilt für das private Umfeld selbstverständlich auch – aber da bin ich mir z.B. immer sehr viel sicherer. Wenn das Staatkörnchen Vertrauen nicht da ist, da investiere ich nicht besonders viel in eine Beziehung. Muss ich ja auch nicht. Kann ich mir ja ausssuchen.

J.S. PiveckovaOktober 17th, 2011 at 18:28

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer angebracht ist misstrauisch zu sein, wenn von Vertrauen die Rede ist. Paradox? Vor allem mein „Abstecher“ in die Politik hat mir diese Lehre erteilt. Dauernd hieß es: „Es geht um Vertrauen.“ Die so redeten, verdienten keins, denn sie logen, vertuschten, verdrehten, wo sie konnten, um ihre Ziele zu erreichen, von denen sie dreist behaupteten, es seien doch auch die der anderen.

Da fiel mir auf: Mit Freund:inn:en, denen ich vertraue, habe ich noch nie über Vertrauen gesprochen. Das Gleiche gilt für Kolleg:inn:en. Vertrauenswürdige Menschen, offenbar, benehmen sich so, dass sie das nicht dauernd beschwören müssen.

Ich möchte kein misstrauischer Mensch werden. Ja, man braucht Vertrauen, damit überhaupt etwas gelingen kann. Deshalb werde ich Menschen meiden, denen ich nicht vertrauen kann. Aber ich gewähre einen Vertrauensvorschuss, fast jedem.

claudiaOktober 17th, 2011 at 18:38

Du triffst ziemlich genau den Kern. Vertrauen wird immer dann angesprochen, wenn es schon verloren gegangen ist – oder wenn es vermisst wird.

schneeschmelzeOktober 17th, 2011 at 21:29

Wieder mal alles eine Frage der richtigen Dosis. Blindes Vertrauen ist genauso problematisch wie völliges Mißtrauen. Und letztlich ist Vertrauen ein Aspekt von Hoffnung.

ClaudiaOktober 17th, 2011 at 21:40

Die Hoffnung ist der gegenseitige Vertrauensvorschuss – mit ihm geht der Vertrauenswachstum schneller und hoffnungsvoller voran.

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