Dritter Lesungstag – Vormittag

Hannah Dübgen
Ein weicher, warmer Text, so empfinde ich, Behindertenkitsch sagt die Twitter-Timeline dazu.
Skeptisch im Zusammenhang mit dem Text macht mich das Videoportrait: sie interessiere sich mehr für das Fremde als für das Bekannte. Trotzdem habe ich einen Hang zur Idylle.

Die Jury findet, dass die Du-Form nicht durchgehend gelungen ist. Vor allem in den Erklärungspassagen. Es wird von hoher Sensibilität und Genauigkeit gesprochen, aber Daniela Strigl bringt es auf den Punkt: Empathie genügt nicht. Die als realistisch angelegte Geschichte sei nicht glaubhaft. Burkhard Spinnen verkündet seine Vorliebe für die Idylle, zweifelt aber im konkreten Fall wieder an der Umsetzung.
Juri Steiner begründet seine Einladung damit, dass der Te5 sich bei ihm eingeschlichen hätte. Ein Text über eine Hiobsfrau, die ein Careteam für die Katastrophe zusammenstellt.

Nachtrag: An dieser Stelle wissen wir Hörenden noch nicht, was sich für eine Katastrophe über Juri Steiner und seinen Autorinnen zusammenbraut.

Roman Ehrlich
Kein Eindruck meinerseits, weder gut noch schlecht, nach zwei Sätzen bin ich aus dem Text draußen. Erst gegen Ende des Textes merke ich warum: er riecht nach Literaturinstitut.
Nicht mein Ding, aber dafür das der Jury. Ich schalte auch bei der Diskussion der Jury ab, weil ich ihr in kleinster Weise folgen kann.
In einem Tweet von Kathrin Passig sehe ich, dass Roman Ehrlich jetzt bei der Automatischen Literaturkritik vorne liegt und ein Tweet vom Zeilenkino informiert mich, dass der Roman zum Text am Dienstag erscheint. Gute PR-Arbeit.

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