Für einen Moment

habe ich gedacht, dass Christa Wolf gestorben sei. Aber sie hat ihr Buch vorgestellt. Fragmente. Ich nehme nur noch Fragmente aus den Nachrichten wahr. Warum sollte ich sie auch ernst nehmen? Sie nehmen mich ja auch nicht ernst. Nicht mich und nicht die anderen Wahrnehmenden. Sie interessieren sich nur für die Konsumenten. Ist ihr gutes Recht.

Auch wenn ich nur noch fragmentarische Blitzlichter wahrnehme: Nachrichten nehme ich doch ernst. Im Notfall hieß es: Radio oder Fernsehen anschalten und die Weisungen und Informationen befolgen, falls sie nicht durch Lautsprecher in den Straßen ertönen. Das hat nie jemand ernst genommen. Heute würde es vielleicht heißen, dass die Information über Twitter käme. Auch eine Möglichkeit.
Aber damals, damals haben wir genau die Zeit gekannt, die die Mittelstreckenraketen brauchen um uns zu erreichen. Da bedurfte es keiner Weisungen mehr.
Wenn die Sonne erlöscht, dann bleiben noch 7 Minuten.

Das war so lange beruhigend zu wissen, bis ich die Sonnenfinsternis 1999 erlebte.

(Vorsicht experimentelles Schreiben)

Comments (2)

KarinJuni 18th, 2010 at 05:58

Ein apokalyptisches Vorspiel – die Sonnenfinsternis. Die Augenblicke, bis das Sonnenlicht wieder den Tag erhellte, schienen ewig zu dauern. Wenn ich daran zurückdenke, stellen sich meine Armhärchen auf…

ClaudiaJuni 18th, 2010 at 14:26

Es war ein eindringliches Erleben – in jeder Hinsicht. Ich hatte es mir im Vorfeld nicht so ergreifend vorgestellt.

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