Jetzt nimmt sie also Anlauf, die dritte Welle. Und ja, sie werden alle Fehler genauso wieder machen.
Der Modus ist von fahrlässig auf vorsätzlich gestellt. Jetzt tun wir gar nicht mal mehr so, als würden uns die Toten interessieren. Ein bisschen Schwund ist doch immer. Das wird eine bald auch laut sagen können.
Irgendwas ist zerbrochen.
Ich richte mich wieder auf, irritiert und bekümmert.
die Hoffnung am
Schlafittchen packen
und ihr nachdrücklich
einbleuen:
Verlass mich nicht!
claudia Februar 17th,2021
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Kann nicht in Ruhe lesen, kann nicht in Ruhe denken. Schau mir den frisch gelieferten Wäscheständer an und ahne, dass er ein Fehlkauf ist. Oder doch nicht?
Ich habe ein inniges Verhältnis zu meinem Wäscheständer-Gefährten, denn im Winter steht er in meinem Zimmer. Neben meinem Bett sozusagen. Im Sommer muss er manchmal schnell in Sicherheit gebracht werden, dann soll er quasi unter dem Arm vom Balkon nach drinnen gebracht werden. Mit fliegenden Wäschefahnen.
Nun sehe ich mir das kleine, feine, elegante und filigrane Wäscheständerlein an, das vor mir steht und hoffe, dass der erste Eindruck trügt.
Heute ist der Tag an dem ich offiziell begreife, verstehe und nicht mehr verdränge, dass diese Pandemie kein Ende findet. Alles was vorher Befürchtung war, ist längst Realität.
Die Politik hat es verbockt und versiebt, die Gesellschaft hat sich als destruktiv und unbelehrbar erwiesen. Die Wissenschaft hat einen auf dicken Max gemacht. „Höhö, Impfstoff kriegen wir hin. Wir sind die Besten.“
Das Virus hingegen macht seinen Job gut, es variiert und mutiert, das ist sein Lebenszweck. Seine Aufgabe.
Die südafrikanische Variante ist mit unseren Mitteln nicht kontrollierbar.
Ich habe es jetzt verstanden. Definitiv.
claudia Februar 13th,2021
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Für trübe Tage immer ein Buch von Annie Ernaux in Reichweite haben. Schonungslose Autobiografie-Betrachungserlebnisse.
Heute Morgen -11 Grad. Die Kälte kriecht durch alle Kleidungsschichten. Heute Nachmittag mit Schrecken an den Oleander auf dem Balkon gedacht. Meine Allzeit-Erinnerung an schöne Llanca-Tage. Wie habe ich den Armen nur so schändlich vergessen können? Hab ihn jetzt ein Altkleider-Bett gemacht. Aus Reue.
Nein, ich werde nichts schreiben zur Pandemie. Nein, ich werde nichts schreiben zu den Lockerungsmassnahmen. Nein, ich werde nichts schreiben über die Toten, die Kranken und über das Leid, das diese unsägliche Anti-Strategie mit sich bringt.
Ich gehe jetzt spielen und dann schlafen. Ein harter Arbeitstag steht mir bevor. Das Tal der Tränen.
Ich gebe es ungerne zu, aber meine Nase ist nicht für Pandemiezeiten gemacht. Die FFP2-Masken setzen ihr von außen und von innen zu. Hab mit Mühe die äußere entzündete Kontaktallergiestelle auf dem Nasenrücken weggebracht, aber die inneren Verkrustungen werden täglich unangenehmer.
Das gefällt mir ÜBERHAUPT nicht! Aber das ist auch nicht das erste Mal in meinem Leben, das ich mir wünsche, dass mein Körper nicht so dermaßen aus Prinzessinnen-Material bestünde. Er bringt mich damit ganz schrecklich in die Bredouillie.
Wenn ich ein Stockwerk mit Maske gehe, japse ich und selbst eine Unterhaltung mit Maske, die länger als fünf Minuten dauert bringt mich hörbar in Luftnot.
Deshalb traue ich mich hier mal kurz die Hand zu heben und zu sagen: Nee, es ist nicht für alle Menschen easy, eine Maske zu tragen. Egal wie oft das wiederholt wird.
Allerdings gibt es aus meinem Maskendebakel leider auch keinen Ausweg. Ich muss die Maske für mich und andere Tragen. Hilft ja nichts.
Aber ein bisschen Verständnis wünsche ich mir schon dafür, dass die Belastung nicht für alle gleich ist. Nicht jede Erbsenprinzessin ist eine Maskenverweigerin.
Eins habe ich für mich aus den vergangenen Pandemiephasen gelernt. Es gibt immer wieder Zeiten, da ist es besser sich abzulenken, als wie das Kaninchen vor den Schlangen zu sitzen. Immer wieder kündigt sich das Drama an und endet dann in Heulen und Zähne klappern.
Weil aktuell so eine Phase ist, in der mit Inbrunst daran gearbeitet wird, dem Virus freie Mutationsbahnen zu verschaffen, ducke ich mich weg und lese, träume, seufze.
„Ich weiß, dass man manchmal lügen muss, um die Wahrheit zum Vorschein zu bringen.“ Das Zitat aus „Kindheit“ von Tove Ditlevsen will gerade so gar nicht in diese Welt passen, aber in einer lyrischen Welt passt und sitzt es.
Für mich.
claudia Februar 5th,2021
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Ich verliere die Geduld mit den Sprücheklopferinnen. Es klingt wie ein fehlgeschaltetes Ohrgeräusch. Die, die größte Fehler machen, schreien am Lautesten.
Und ja. Es hat schon immer geholfen laut zu schreien. Sobald Politik im Spiel ist sowieso. Laut Unsinn in die Welt hineinrufen und abwarten, wer dich aus dem Sumpf zieht. Sie haben es so gelernt und verzocken das Vertrauen, das wir so dringend brauchen.
Hallo Welt! Hab Erbarmen mit uns und lass das Virus bitte langsam mutieren.