Setzt die Segel, Piratinnen

möchte frau da rufen. Setzt die Segel, und lasst euch nicht von den „dämlichen“-männlichen Sprüchen einlullen.

Die Gender-Debatte bei den Piraten anzustoßen bedarf großer Energiereserveren, schämen sich die männlichen Piraten doch nicht nicht einen solchen Unsinn zu verbreiten: Die Gender-Debatte sei überflüssig. Auf diese Sprüche ist schon die Frauengeneration vor mir hereingefallen, da war die Frauen-Debatte überflüssig, das würde sich schon alles von alleine lösen, wenn die politische Unterdrückung erst einmal beseitigt sei.

Lasst euch bloß nicht so einen Quatsch erzählen!

Piratinnen ahoi! Kann ich da nur sagen und jeder der meint, eine Piratin müsse laut Satzung ein Pirat sein, der leidet an einer Erkrankung, die das Gesichtsfeld erheblich einschränkt. Lasst euch nicht unterkriegen.

(Danke an Yetused für den Hinweis auf die gesetzten Piratinnen-Segel)

Comments (37)

andiMärz 1st, 2010 at 18:51

Wo werden Frauen bei den Piraten unterdrückt? WO?
Das ganze ist nur eine miese Unterstellung, um die PP zu diskreditieren.

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 18:56

Aha, dann ist der Artikel im Piraten-Wiki also eine Fälschung? Und dein Ton in deinem Kommentar auch? Wo?

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 18:57

Wie? Was?
Nur gleich zur Warnung: Unhöfliche Kommentare werden in der Sammelmappe gelöscht. Es handelt sich hier um ein weiblich-sozialisiertes Blog mit Höflichkeitsakzent.

llMärz 1st, 2010 at 19:03

Macht weiter so, allein wie darauf reagiert wird zeigt das ihr ein sehr wichtiges Thema angestoßen habt, das eben noch lange nicht „geklärt“ ist oder gar „überflüssig“ ist.
Piratinnen roquen!

LoreeMärz 1st, 2010 at 19:05

Wieso wird denn jetzt ausschließlich auf den Männern rumgehackt wenn Frauen genauso ihre Meinung dazu abgegeben haben?

PapierschiffMärz 1st, 2010 at 19:07

danke dafür…. auch wenn ich ein mann bin und an so mancher stelle ein problem mit dem fiminismus habe. jedoch sieht man allein wie die diskussion verläuft, dass es a) gut ist das darüber endlich mal diskutiert wird und b) dieser schutzraum auch nötig ist…

vorallem verstehe ich nicht ganz warum alle ein problem mit der ganzen sache haben. ok, die sache mit der pressemitteilung ist blöd gelaufen, aber inhaltlich stimmt doch alles, bzw. ist erstmal ein guter ansatz zum diskutieren.

korbinianMärz 1st, 2010 at 19:10

ich persönlich seh überhaupt kein problem wenn sich einzelne piratinnen nennen. da kann ich den aufschrei tatsächlich nicht verstehen. eine genderdiskussion finde ich auch sehr wichtig, sollte sich aber bitte nicht darauf beschränken ob wir binnenversalien wollen.
was für mich aber gar nicht geht sind geschlossene mailinglisten an denen nur menschen mit einem bestimmten geschlecht teilnehmen dürfen. das kann nur nach hinten los gehen, auch wenn ich schon verstehen kann wenn man als schüchterner mensch nicht alles öffentlich diskutieren will.
die eigentlich interessanten fragen werden aber leider gar nicht gestellt:
warum interessieren sich so wenige frauen (vermeintlich) nicht für politik, und wollen auch nicht aktiv werden. warum interessieren sich so viele frauen (vermeintlich) nicht für technik. warum verdienen frauen bei gleicher qualifikation immer noch weniger als männer?

grüße, korbinian

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 19:11

Genau so sehe ich das auch: Die ganze Diskussion zeigt wie dringend notwendig die Gender-Debatte ist. Alles andere ist Augenwischerei.

BrittaMärz 1st, 2010 at 19:40

Ich halte die Genderdebatte nicht für wichtig. Ganz im Gegenteil. Ich hatte eigentlich gehofft, sie bei den Piraten nicht führen zu müssen. Ich bin der Meinung, das sich viele Frauen davon abschrecken lassen, wenn es spezielle Frauenabteilungen innerhalb von Parteien gibt. Ich habe mich vor ein paar Jahren mal für eine andere Partei interessiert und den Gedanken an einer aktiven Mitarbeit aber wieder verworfen, weil es diese Frauengruppe gab.
Die Gleichberechtigungsdebatte ist doch bei den Piraten überhaupt nicht nötig. Wenn man sich Gedanken machen möchte, wie man Frauen für Politik und politische Themen motivieren kann bin ich dabei. Aber bitte macht doch nicht so einen Wind um das Ganze.

Grüße, Britta

SnsMärz 1st, 2010 at 19:47

Der Übermensch.
Ich finde wir sollten weder Quoten noch Beschränkungen oder Förderung haben, für Frauen, Menschen anderer Hautfarbe oder solche mit einem anderen Pass, oder Kinder aus anderm Elternhaus.
Ich finde es sollte selbstverständlich sein jedem zu helfen der es möchte und dies anzubieten.
Ich finde es sollte selbstverständlich sein, sich Systemen zu bedienen um Hilfe zu ermöglichen.
Ich finde es ist offensichtlich, dass es weder das eine – die direkte Hilfe – noch das andere – ein System was die Hilfe ermöglicht – gibt, oder dies gar der Normalfall wäre.
Weil wir in einer Welt leben in der es nicht möglich ist, den anderen einfach anzusprechen und ihm die Hand zu reichen.
Weil auch ich Vorurteile habe und oft nicht bemerke, dass ich gerade jemanden ausschließe oder werte; deswegen möchte ich nicht, dass eine Debatte wie „Gender brauchen wir nicht!“ ernsthaft angestossen wird, sondern man sich Zeit nimmt und mit Freunden darüber ruhig spricht.

Erst heute, stand ich an einer Kassenschlange in Berlin-Neuköln (Buschkowsky ist Bürgermeister) und direkt vor mir ein alter möglicherweise anatolischer Mann, zwei schwarz verhüllte Frauen neben ihm. Schwarzes Gewand, nur das Gesicht – Auge, Nase, Mund – waren zu sehen. Die eine der zwei war jünger vielleicht Mitte zwanzig vielleicht älter, das konnte ich nur anhand des Gesichts nicht einschätzen, die andere wohl 50. Als ich sie gesehen habe, hatte ich ersteinmal ein ungutes Gefühl und dachte mir nagut. Nachdem er sich auf Türkisch mit der einen unterhalten hat, dachte ich umsomehr nagut. Als diese ihm auf perfektem Hochdeutsch erwidert hatte (in Berlin nicht immer üblich), wurde ich mir meinem Medienvorurteil wieder bewusst. Nachdem er mich, ebenfalls auf deutsch, fragte, ob ich vor wolle, da ich weniger habe, dankte ich ihm. Trotzdem war ich beschämt.

Ich denke, dass wenn wir nach diesem Satz aufhören zu lesen, uns an Situationen erinnern können, in denen wir Frauen oder Andersgeschlechtliche nicht so ernst genommen haben, wie unsere anderen Freunde.

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 19:47

@Britta: Wie du siehst sehen das einige Frauen anders als du es siehst. Warum sollten diese Frauen nicht sagen, was sie fühlen und denken? Ich kann mich nur wiederholen, genau dieser – wie du es nennst – Wirbel zeigt doch wie nötig die Debatte ist.
Und keine Angst: Du wirst nicht gezwungen werden, der Frauengruppe beizutreten.

Nee, wenn ich diesen abfälligen Text über die „Damen“ lese, dann meine ich wirklich, ich bin im falschen Film.

veraMärz 1st, 2010 at 19:48

– ‚weiblich-sozialisiertes Blog mit Höflichkeitsakzent‘, hübsch. werde ich dir gelegentlich stehlen.

MetalpauleMärz 1st, 2010 at 19:52

Mir war das Genderthema bisherr bei den Piraten nicht so wichtig. Aber seit Lena das angestoßen hat und ich derart beleidigende, unwürdige Kommentare dazu vernahm, sehe ich es als Pflicht an, die Piratinnen zu unterstützen. Denn was gerade läuft, ist für eine Bürgerrechtspartei, die sich freie Meinungsäußerung auf die Fahnen schreibt, unwürdig.

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 19:55

@Vera: das ‘weiblich-sozialisiertes Blog mit Höflichkeitsakzent’, war Notwehr.

Ich mag den aggressiven-gewalttätigen Ton nicht, den manche Kommentatoren anschlagen. Vor allem mag ich ihn auch nicht meinen Leserinnen und Lesern zumuten. Die sind Sanftmütiges von der Sammelmappe gewöhnt. Aber manchmal muss selbst ich mich den Realitäten stellen.
„Damen-Texten“ z.B. Ich kann mit dem Kopf-Schütteln gar nicht mehr aufhören.

juppMärz 1st, 2010 at 19:57

Ich halte die explizite Nennung beider Geschlechter für eine Hervorhebung des Unterschieds und daher für ein denkbar ungeeignetes Mittel, etwas gegen gefühlte (geschweige denn real existierende) Ungleichbehandlung zu unternehmen. Ganz im Gegenteil, nach meinem Verständnis wird dadurch die Ungleichheit explizit festgeschrieben, was in keinster Weise einen wünschenswerten Zustand darstellt.

Als ich im Impressum dieses Blogs „Inhaltlich VERANTWORTLICHER gemäß § 10 Absatz 3 MDStV“ las kamen mir übrigens Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Anliegens…

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 20:04

@Jupp: Wenn du Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Anliegens hast, dann liegt das vielleicht daran, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass es gefühlte Unterschiede bei dem Wunsch nach Zugehörigkeit gibt. Manche Menschen möchten lieber Bloggerinnen sein und fühlen sich als Verantwortlicher neutral genug.
Mir scheint, der Kern der Debatte ist an dir vorbeigegangen. Macht aber nichts: Es gibt sicher Piratinnen, die dir die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens erläutern.
Geheimtipp: Die Chance ist größer, dass sie das tun, wenn du sie nicht Damen nennst.

ElleMärz 1st, 2010 at 20:22

Ich finde Höflichkeit hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern ist eine menschliche Tugend. Ausserdem empfinde ich diese Genderdiskussion als unnötig und völlig überholt. Das sage ich als Frau. Ich möchte einmal darauf hinweisen, dass wir Menschen es mittlerweile geschafft haben über diesen Geschlechterzwist, zumindest in der Netzaffinen Welt, hinwegzukommen. Die Ablehnung der Piraten ist nicht die Ablehnung von Respekt gegenüber Menschen jeglicher Art sondern die Ablehnung einer Wiederaufnahme eines erledigten Themas.

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 20:32

@Elle oder soll ich dich lieber Forschungstorte nennen? Ich weiß Höflichkeit sehr zu schätzen. Es redet sich leichter damit. Dass die Genderdiskussion nicht unnötig und überholt ist, das sehen wir an abfälligen Damen-Texten und Diskussionen wie sie hier gerade statt finden, das sage ich als Frau und ich möchte darauf hinweisen, dass wir es leider noch nicht geschafft haben über diesen Geschlechterzwist hinwegzukommen. Schon gar nicht in der netzaffinen Welt. Daher ist die Ablehnung der Piraten mehr als die Ablehnung des Respekt gegenüber Menschen jeglicher Art – mensch beachte die elegante Formulierung „Menschen jeglicher Art – es ist das Ignorieren der Realitäten.
Diese Diskussion finde ich jedenfalls sehr real.

Über die Beschimpfungen, Bedrohungen und Beleidigungen möchte ich hier erst gar nicht reden.

sianastaMärz 1st, 2010 at 20:41

Dass Ihr immer noch in dem Laden mitmacht… bekanntermaßen ist ja nicht die Piratenpartei rassistisch oder frauenverachtend, sondern nur ihre Mitglieder. Unfassbar was man da zu lesen kriegt, und das eben schon im Wiederholungsfall. Rechtsausleger, Rassisten, Kriegsbefürworter, Reaktionäre und offen frauenfeindlich Gesinnte tummeln sich in dem Laden der ihnen Freiheit für ihre die Unfreiheit Einzelner oder Vieler propagierende Meinung verspricht. Ich würde mir an Eurer Stelle ganz schnell Gedanken darüber machen wie Ihr diese Leute wieder loswerdet, denn so bewegt sich die Attraktivität der Piraten auf Anoplogaster-Niveau.

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 20:52

Huch, Anoplogaster-Niveau. Das geht nur mit googlen. Auf Fangzahnfisch-Niveau heißt das also. Ist das jetzt für die Piraten schlecht oder für die Fangzahnfische?

Um Verwechslungen zu vermeiden: Ich bin zu links für die Piratenpartei. Ich schaue nur mütterlich von oben und schreie laut auf, wenn sie die Grenzen überschreitet. Nach rechts oder in die Macho-Ecke. Meine Sympathie reicht um Unterstützungsunterschriften für die Wahlen zu geben. Sie mühen sich – ob redlich oder nicht, das wird die Zukunft zeigen. Und die Piratinnen.
Aber die Fangzahnfische? Was ist mit denen?

SnsMärz 1st, 2010 at 20:52

@claudia
Nachdem ich noch ein wenig über die aktuelle Piratenwiki-Debatte gelesen habe, würde ich gerne meinen Beitrag SnsMärz 1st, 2010 at 19:47 aufteilen. Den Teil:
„In meinen Augen sollte man betrachten, warum einige Quoten fordern…“ würde ich lieber in einem zweiten Kommentar sehen (für Informationserhalt) oder gelöscht haben. Der Nachsatz lenkt zu sehr von der konkreten Debatte ab.
Alles Liebe, Sns

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 21:00

@Sns: Ich habe deinen Beitrag gekürzt. Wenn du es anders möchtest, dann noch mal kurz melden.

SnsMärz 1st, 2010 at 21:01

In meinen Augen sollte man betrachten, warum einige Quoten fordern. Es geht darum den vermeintlich Benachteiligten eine Förderung zukommen zu lassen. So wie der dessen Eltern nicht viel Geld hat, Bafög bekommen sollte. Eben dafür wird in meinen Augen Quote gedacht. Mit jedem Bafög Medizinstudenten gibt es jedoch einen weniger, der Medizin studieren kann, weil er den schlechteren Schnitt, aber mehr Vermögen besitzt. Wie aber ist dieses Mittel eingeführt worden und warum ist es entstanden?
Es gab Gespräche in Kreisen, wie man Frauen fördern könnte, ob dies nötig ist. Gespräche in Kommisionnen, AGs, Kreisen, Seminaren, Cafepausen. Die Gruppen die Quoten letzlich eingeführt haben, haben dies besimmt – viele Einzelne. Wer Quoten also ablehnt, weil man sie nicht bräuchte oder den Grünen vorwirft soetwas zu benutzen, der wirft den vielen, zustimmenden Individuen vor, dass er sich an den Gruppenvertrag gehalten hat; den Vertrag der erlaubt Vorschläge aus AGs anzunehmen, wenn es dafür eine Mehrheit gibt und diese von der Basis abstimmen zu lassen.
Dies ist meine Meinung zu Quoten: Ich finde es gibt gute Gründe für sie, oft ist sie historisch gewachsen und ich bin kein Feind von Traditionen.

ChristianMärz 1st, 2010 at 21:03

@Elle

Über den sog. Geschlechterzwist sind wir noch längst nicht hinaus und ich möchte hier mal nur ein Beispiel von vielen nennen. In der realen Arbeitswelt z.B., in der Frauen den gleichen Job wie Männer bei weniger Gehalt verrichten, gerade in Führungspositionen in denen sowieso unterdurchschnittlich wenige Frauen zu finden sind. Traurig aber wahr und das Thema Gleichberechtigung ist noch lange nicht vom Tisch und somit ein Gesellschaftliches Problem. Es ist nur Logisch, dass dieses Problem mit den Menschen auch in die Piratenpartei hineingetragen wird oder möchtest du abstreiten, die Mitglieder der PP befinden sich außerhalb der Gesellschaft? Somit ist eine Genderdebatte allein schon vor diesem Hintergrund wichtig. Man kann sich nicht einfach über ein solches Problem stellen und behaupten, bei den Piraten gäbe es kein solches, das ist Unsinn, sind sie doch teil dieser Gesellschaft.
Desweiteren muss ich der Claudia vollkommen zustimmen wenn sie sagt, welch Wellen (alleine schon heute den ganzen Tag auf twitter) gegen die Piratinnen schlagen, in dem sie am laufenden Band diskreditiert werden. Sie wurden als Häkelclub, Frauenkaffeekränzchen und sonstiges bezeichnet. Traurig für eine Partei die sich als Bürgerrechtsbewegung hinstellt und zeigt wie wichtig diese Debatte ist.

Als Nichtpirat drücke ich den Piratinnen den Daumen

Herzlichste Grüße
Christian

[…] Leisen für allem dann nicht, wenn es laut wird. Aber manchmal bleibt mir nichts anderes übrig, dann muss ich mich in den Lärm stürzen, um der Verantwortung gerecht zu […]

sianastaMärz 1st, 2010 at 21:30

@Claudia
Ich gebe zu, ich habe nach „hässliches Tier“ gegoogelt und den Anoplogaster gefunden, den ich auch tatsächlich so hässlich finde wie die Kommentare die den wackeren Piratinnen entgegenschlagen, oder auch wie gewisse Äußerungen Aaron Koenigs oder die von diesem anderen Hampelmann davor, nachdem der mutmaßlich sein erstes Buch gelesen hatte.
Äußerliche Bewertungen liegen mir in der Regel fern; ob dieser Fangzahnfisch typischerweise charakterlich in Ordnung ist kann ich aber nicht beurteilen. Ich denke es ist fair zu sagen, dass sein Lebensraum – tiefes Gewässer – vermutlich für Mensch und Tier von Vorteil ist. Seine Abwesenheit während meines Atlantikküsten-Urlaubs würde ich mir jedenfalls wünschen. Genau wie die der Piraten.

Viele Grüße von sianasta 🙂

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 21:38

@sianasta: Ich wünsche einen erlebnisreichen Atlantikküsten-Urlaub. Ganz ohne gefährliche Piraten. Über Schönheit und Hässlichkeit lässt es sich streiten, wenn es sich um Äußerlichkeiten handelt. Und das Innerliche ist manchmal schwer zu erkennen. Vor allem wenn lautes Gegrölle und Gejohle die Erkenntnis erschwert.

MelaMärz 1st, 2010 at 21:56

Und damit wir auch ja nicht über den Geschlechterzwist hinaus kommen, schaffen wir uns welchen, wenn er uns nicht von alleine findet. Grandios.

Es konnte mir noch keine Gender-Befürworterin ein Beispiel nennen, wo sie in der Piratenpartei als Frau zurückgesetzt wird und wie das mit dem hohen Anteil an Frauen in Vorstandspositionen zusammenpasst. Der einzige Punkt der immer wieder angebracht wird, ist die Reaktion auf die Genderdebatte. Sagte ich bereits „Selbsterfüllende Prophezeihung“?

Weder Elle oder ich, oder die Frauen die mit uns einer Meinung sind, haben je etwas dagegen gesagt, dass wir für Gleichstellung im Alltag weiterhin kämpfen müssen. Aber ausserhalb des Genderzirkels, ist man sich auch bewusst das es nicht nur um Gleichstellung für Frauen geht, sondern auch für andere Gruppen.

Als Pro-Gender-Argument höre ich immer nur „Es ist Blödsinn zu behaupten die Gender-Debatte sei überflüssig.“ Das ist kein Argument. Auch wenn man es gebetsmühlenartig wiederholt. Es ist und bleibt kein Argument. Es ist eine unbelegte Behauptung.

Wenn ihr endlich mal in eine argumentative Diskussion einsteigen würdet, statt immer nur auf „Ihr wollt unsere schöne heile Genderwelt nicht, ihr seid blöd und Sexisten.“ abzugehen wie Schmitz Katze.

Gleichstellung ist ein großer Brocken Arbeit. Den wir nicht packen werden, wenn sich jede Interessengruppe ihr eigenes Süppchen kocht.

ClaudiaMärz 1st, 2010 at 22:10

@Mela: Gut, dann stell deinen Suppentopf doch mal neben hin und lass dich zu einem Menü einladen.
Ich bin sicher, da gäbe es einige Piratinnen, die dich einladen.
Wäre schön, wenn ihr dann gegen die Beleidigungen aufstehen würdet und diskriminierende Damen-Texte qualifiziert kommentieren würdet.
Nein, da bin ich ganz ehrlich, die sollten erst gar nicht offiziell erscheinen können.

Die Logik, die du bringst stimmst nicht ganz. Wenn ein leises Gedichteblog wie die Sammelmappe, den Lärm der Gender-Debatte nicht überhören kann, dann ist da noch ein wenig mehr dran.

Verachtung – das ist das, was ich aus den Texten heraus gelesen habe.
Wenn ihr das überhören, übersehen, überfühlen könnt: dann braucht ihr noch etwas mehr als eine Gender-Debatte.

Aber ich sag’s gleich: Eine Gender-Fortbildung müsst ihr woanders suchen.

[…] Diskusson gebloggt, ‘Im Zusammenhang‘. Update: Kurzer SpiegelOnline-Artikel Update: Claudia meint ‘Setzt die Segel, […]

ViolineMärz 1st, 2010 at 22:20

Hier geht’s ja ab!
Da lehn‘ ich mich doch gemütlich zurück und les‘ meine EMMA. Sehr gutes Heft in diesem Quartal, sehr guter Journalismus.
Und die Piraten ignorier‘ ich, woanders ist es interessanter.

JürgenMärz 1st, 2010 at 23:07

Ja, die Piraten ignoriere ich auch schon lange. Natürlich gibt es Geschlechterunterschiede, wir diskutierten zum Beispiel vor ein paar Wochen Unterschiede bei der medizinischen Behandlung von Männern und Frauen (Apparate- vs. Pillen- und Psycho-Behandlung und -Diagnostik). Habe ich selbst gerade erlebt. Und doch: Auch wenn das Gender-Thema immer noch gut ist für „viel Lärm“, es kommt heute anders als früher, seit die Verteilung der Früchte sowieso nicht mehr von der Ausbildung und vom Können, sondern vor allem vom Zufall abhängt. Wer einmal das Hin und Her zwischen Frauen- und Schwerbehindertembeauftragtem bei einem Einstellungsverfahren im öffentlichen Dienst erlebt hat (als Betroffener, als Ausschreibender, whatever), wird solche aufgeregten Diskussionen, wie sie hier heute abend aufgeschlagen sind, mehr oder weniger kopfschüttelnd mitlesen …

[…] hat (als Betroffener, als Ausschreibender, whatever), wird solche aufgeregten Diskussionen, wie sie hier heute abend aufgeschlagen sind, mehr oder weniger kopfschüttelnd mitlesen […]

Alexander OrlovMärz 2nd, 2010 at 00:19

Die Piratenpartei wäre eine interessante polit. Strömung wenn sie nicht so viele Extremisten anziehen würde.

Frauen und Männer sind NICHT gleich und das ist auch gut so. Sehr viele selbstbewusste und erfolgreiche Frauen werden mir hier sicher zustimmen! Warum sollte man alles künstlich platt walzen bis es „gleich“ ist? Weil man die eigene Ideologie in die Gesellschaft hineindrücken möchte? Weil man einfach besser weiß, was absolut gültig und richtig ist bzw. zu sein hat? Weil man einfach ein Kulturnazi ist? Die Nazis sind am Größenwahn ihrer Ideologie gescheitert. Und so werden auch andere Ideologien scheitern weil sie den Verstand trüben und in den seltensten Fällen zum Aufbau nachhaltig funktionierender und sich selbst tragender Systeme führen.

PandialoMärz 2nd, 2010 at 11:31

Mit der Genderdebatte würden die Piraten auf ihrem Weg von einer interessanten und immerhin wählbaren Partei zu einer wirklich unterstützenswerten einen riesigen Schritt machen. Wenn dadurch noch ein paar Trolle und „Gleichberechtigung muss doch keiner mehr fordern, gibt’s schon“-Deppen die Partei verlassen, tret ich vielleicht sogar ein. 🙂

Also, setzt die Segel, Piratinnen (und im Ergebnis hoffentlich Pirat_innen)

GoofosMärz 4th, 2010 at 02:52

Liebe Claudia,

Verachtung ist genau das was man aus diesen Texten heraus lesen sollte. Man sollte dazu aber auch mal die Logik zulassen wenn die Verachtung überhört, überfühlt, übersehen wird, dann ist an der Gender-Debatte etwas ziemlich falsch. Dann handelt es sich nämlich um keine Debatte mehr sondern stattdessen um Befehle.

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