Tag für Tag weitertasten. Hohe Todeszahlen. Die Menschen sterben vor allem in den Heimen und Einrichtungen. Zuerst werden sie mit Isolationsfolter gequält und wenn das Virus in der Einrichtung ist, dann breitet es sich lustig und schnell aus. Besser nicht weiter darüber nachdenken.
Mit meinen persönlichen Krisenherden geht es mir ähnlich, wie mit den Risikobegegnungen bei der Corona-Warn-App: die Zahlen steigen und fallen von jetzt auf gleich. Übrig bleibt eine gespannte Grundhaltung.
Bildbeschreibung: Geschmückter und beleuchteter Weihnachtsbaum an der Höhenstraße
In meinem Notizbuch fand ich ein Zitat aus einer Serie: „Meisle deine Erfolge in Stein und male deine Niederlagen in den Sand.“
Bildbeschreibung: Fensterblick am Abend, draußen leuchtet der Vollmond über der Autobahn und hinter dem kahlen Baum. Auch ein heller Stern ist zu sehen. Wahrscheinlich ein Planet.
Hoffe, dass der Mond heute besonders wacht. Voralllem über die, um die ich mich besonders sorge.
Hab mir die komplette hessische Pressekonferenz zur Impfstrategie angeschaut. Da sind schon noch ein paar Haken und Ösen dabei. Der Wille ist da, ob sie schlau genug sind, genügend Software einzusetzen?
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Wenn das Blatt nicht an den Baum glaubt, an dem es hängt wird es trotzdem getragen.
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In Paris leuchten die Weihnachtslichter. Das tröstet mich schon durch die Vorstellung. Bin jetzt wirklich gespannt, wie wir durch die nächsten Tage kommen. Ein zähes Geschäft. Eingebrockt zum Auflöffeln.
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Die größte Sorgenbaustelle zeigt hartnäckig eine rote Warnzeichen an, bei der zweitgrößten schrillt zum wiederholten Mal die Warnanlage. In dieser Hinsicht ist keine Erlösung zu erwarten.
Jeden Tag sammle ich ein paar Tropfen Zuversicht und verliere sie bis zum Abend wieder.
Auf Twitter geht die Frage um, was eine wohl macht, wenn die Pandemie vorbei ist.
So rein hypothetisch, von einem Tag auf den andern. Die instinktive Antwort darauf: feiern. Eine große Fete.
Die wahrscheinliche Antwort ist trauern. Trauern über die Verstorbenen und die Schwererkrankten, trauern über das, was kaputt gegangen ist, trauern über die vertanen Chancen.
Und Aufatmen. Das auch.
Bildbeschreibung: Blick vom Balkon am Morgen im November, oben rechts nur teilweise im Bild eine Blumenampel mit Erdbeerpflanze, im Hintergrund kahl werdende Bäume und am Boden gelbe Blätter.
*** Langsam ernährt sich das Eichhörnchen *** und ich schleppe mich von Tag zu Tag ***die wichtigen Dinge stehen hintenan im Leben *** Lebensglück ***
Wir drehen unsere Spaziergangsrunde auf dem grauen Messplatz-Parkplatz, denn der idyllische Ostpark bleibt den ambitionierten Sportler*innen überlassen. Seit dem Wochenende krönt eine Corona-Teststation die Mitte des grauen Platzes. Für 69 Euro kannst du dich zum Sparpreis testen.
Einziger Lichtblick im Hintergrund: die Taskforce des Landes arbeitet gewissenhaft die Impflogistik ab. Schafft all die Dinge an, die es zum Impfen braucht. Tupfer, Nadeln, Kühlbehälter, Desinfektionsmittel.
Macht euch nur ruhig weiter über den öffentlichen Dienst! Dort arbeiten die Verwaltungsleute, über die ihr euch scharenweise lustig macht.
Wir machen das, was wir immer tun. Rödeln, damit es irgendwann klappt.
Bildbeschreibung: Balkonblick zum Sonnenaufgang. Im Vordergrund links und rechts die dunklen Bäume, im Hintergrund die Autobahnbaustelle, am Horizont feuerrotes Licht, darüber die noch dunklen Wolken.
Die Sonne zeichnet ihr eigenes Bild vom Morgen. Eine Lichtzeichnung, eine Farbenfreude. Weil sie es kann, lässt sie die Baustelle im romantischen Schein erleuchten.
Weil sie es kann, verschwendet sie ihre Farbenpracht.
Für einen Moment vergesse ich alle Sorgen. Bleibe stehen und atme mich in den Tag hinein.