Tinte mit Rosenduft
Vor zehn Jahren habe ich mir königsblaue Tinte mit Rosenduft gekauft. Was für ein Mensch ich damals war? Wollte dem Schreiben einen Duft verleihen. Gnadenlose Kitsch-Verliebte.
Vor zehn Jahren habe ich mir königsblaue Tinte mit Rosenduft gekauft. Was für ein Mensch ich damals war? Wollte dem Schreiben einen Duft verleihen. Gnadenlose Kitsch-Verliebte.
Es ist schön geworden, das Sonderheft „Philosophinnen“ der Zeitschrift „Philosophie“.
Nicht nur inhaltlich, auch das Format gefällt mir gut. Es gibt Menschen, die das Äußere für unwichtig halten, aber da gehöre ich nicht dazu. Wenn ich schon Papier in der Hand halte, dann sollte das auch handlich und angenehm sein.
Nicht mal lange suchen musste ich in der Bahnhofsbuchhandlung, es gab so gar einen kleinen Stapel.
Und eine kleine unangenehme Erkenntnis meinerseits: ich bin fast nicht mehr gewohnt für meinen Lesestoff zu zahlen. Hab mir richtig schwer getan, den Geldbeutel locker zu machen, denn sonst lebe ich doch unbeschwert in einer Welt der öffentlichen Bücherschränke, der Leihbüchereien und der Onleihe. Ressourcen gemeinsam nutzen, das klappt bei mir am besten im Bereich des Lesestoffs.
Noch mal zum Heft: mich spricht es sehr an, dass die Artikel übersichtlich, informativ und nicht zu ausführlich sind. Die Zeitleisen helfen mir beim Einordnen der Themen. Für Expertinnen ist es wahrscheinlich etwas zu oberflächlich.
Aber eine Frage hätte ich noch: Warum um Himmelswillen würde der Artikel zu Virginia Woolf mit einem Foto von Vita Sackville-West bebildert?
Umsonst halte ich Ausschau nach dem Bahnhofsklavier. Es ist nicht hier. Die Weihnachtsdeko wird vorsorglich aufgebaut. In welchen Kammern sie wohl den Rest des Jahres ruhen mag?
Die Lichter müssen noch warten. Die Spannung steigt. Am Ende des Tunnels steht immer ein Tannenbaum. Geschmückt mit Wünschen, Gaben und Glitzerkram.
Musik wünsche ich mir.
Von Herzen. Ins Herz getroffen.
Musik.
Lange Zeit dümpelte das Thema „Digitale Gewalt gegen Frauen“ vor sich hin. Die betroffenen Frauen blieben alleine mit ihren Problemen. Die etablierten Anlaufstellen für Gewalt gegen Frauen kannten sich mit den digitalen Werkzeugen nicht aus und die Menschen, die sich mit Spyware und anderen aggressiven Programmen auskannten, verstanden die sensible Situation der betroffenen Frauen nicht.
Aber langsam lässt sich die Problematik nicht mehr unter den Tisch kehren. Häusliche Gewalt steht immer häufiger auch mit digitaler Gewalt in Verbindung. Gewaltbereite Partner und Ex-Partner installieren Apps auf den Computern oder den Smartphones, die die Frauen ausspionieren. Sie zeigen den Aufenthaltsort, schneiden die Mails, Chats und die Passwörter mit, machen Audio- und Videoaufzeichnungen. Es ist richtig gruslig. Manchmal wird die Stalkerware auch über die Handys der Kinder aktiviert. Menschen mit einem Gewaltproblem sind in dieser Hinsicht recht erfinderisch.
Es wird Zeit.
Stalking, Spy Apps, Doxing: Digitale Gewalt gegen Frauen – Die digitale Seite der häuslichen Gewalt
Frauen gegen Gewalt – Digitale Gewalt – Was ist das? (Anzeichen / Folgen/ Was tun? / Prävention)
#netzohneGewalt bei Netzpolitik.org
Hass gegen Publizisten – Wir sind nicht geschützt
Lebensticker *** nachdrücklich gefilterte Fotos *** verfilterte Fotos *** Nachdenken über das vergangene Wochenende *** Sorgenteufel *** Kalender-Schieflage *** verkriechen *** Bedürftigkeit *** eins nach dem anderen *** die Wahrheit verbirgt sich geschickt *** Geduld, Geduld *** von Anfang an *** nie wird irgendetwas gut *** sie vermisst die Sonne *** schmerzhafte Lesegrenze *** inneres Lächeln *** eine handvoll Glück ***
Zweifeln trennt Mut von Blödheit, sagt mir mein heutiger Blink.
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Ich bin die Königin der Zweiflerinnen. Weiß seit meiner Kindheit um die Kraft des Zweifeln und kenne ihre dunklen und düsteren Ecken ganz genau.
Es stimmt schon, es braucht Mut zum Zweifeln, denn sie fallen unangenehm auf in einer Welt der Eindeutigkeit.
Mittlerweile bin ich eng mit meinen Zweifeln verbunden, meistens höre ich auf sie, aber von Zeit zu Zeit bitte ich sie nachdrücklich sich eine Auszeit zu nehmen.
Taumelnd in den Tag hinein finden. Längst gibt es keine passende Hintergrundmusik für die Stunden. Die Farben der Erinnerung verblassen.
Was bleibt, ist die Ode an das Verschwinden.
Ich lerne dazu. Tag um Tag um Tag. Ob ich will oder nicht.
Ich lerne dazu. Im Guten wie im Bösen. Lerne, lerne, lerne.
Du kannst nicht Nicht-Kommunizieren, sagen sie zu mir. Nicht-Lernen ist auch keine Option, weiß ich.
Ich lerne dazu.
Nie sagt dir jemand, wie hilflos dich das Lernen macht.
Kennst du diese ganz besondere Leichtigkeit, die nur in der Atmosphäre schwerer Tage zu finden ist?
Freude schöpfen
nur aus dem Vollen
nie verzargen
im Innern an Wonne glauben
nach Liebe trachten
nie vergessen: ich kann schweben